Michael Gehrmann, VCD-Bundesvorsitzender: "Erst gestern hat die Deutsche Bahn AG ihre Finanzierungszusage für den ökonomisch wie verkehrspolitisch unsinnigen Transrapid in München freiwillig auf 235 Millionen Euro erhöht. Da drängt sich der Eindruck auf, dass die Bahnkunden mit der erneuten Preiserhöhung Geschenke bezahlen sollen, die die Bahn den Bundesländer macht, um sie in der Diskussion um die Kapitalprivatisierung milde zu stimmen."
Bei der derzeitigen Ertragslage der DB AG sei es jedenfalls nicht nachvollziehbar, wenn die Preisanhebung mit Mehrkosten durch aktuelle Tarifabschlüsse und steigende Energiekosten begründet werde. Vielmehr verfestige sich der Eindruck, dass die gewünschte Privatisierung alle Entscheidungen bestimme. "Höhere Preise sollen die Bilanz des Unternehmens weiter verbessern und so dessen Kapitalmarktfähigkeit belegen", folgert Gehrmann. Doch auf Dauer funktioniere die Bahn nur, wenn sie ihr Kerngeschäft nicht vernachlässige und Fahrgäste durch regelmäßig steigende Preise nicht vergraule.
"Dabei geht es ganz besonders um die vielen Stammkundinnen und Stammkunden", ergänzt Heidi Tischmann, Verkehrsreferentin des VCD. "Es ist einfach nicht vermittelbar, wenn sie auf der einen Seite immer mehr für Bahncards und reguläre Fahrscheine bezahlen sollen und gleichzeitig Sonderangebote dauerhaft etabliert werden." Auch mit der aktuellen Diskussion um den Klimaschutz passe die Preispolitik nicht zusammen. Denn die Bahn müsse ihren Teil dazu beitragen, um gegenüber Auto und Flugzeug auch preislich wettbewerbsfähig zu sein.