"Dieser sorglose Umgang mit Steuergeldern ist erschreckend", erklärt Werner Geiß vom Landesvorstand des VCD Hessen. Er macht darauf aufmerksam, dass die nur 64 Kilometer lange Strecke etwa 1,4 Milliarden Euro kosten soll. "Damit ist die A 44 die wohl teuerste Autobahn der Welt."
Geiß verweist in diesem Zusammenhang auf die parallel zur neuen Autobahn verlaufende Mitte-Deutschland-Bahn, die mit großem Aufwand ertüchtigt worden sei, die Grundlast des Ost-West-Verkehrs zu übernehmen. Der leistungsfähige Schienenstrang könne eine wirksame Entlastung vom LKW-Verkehr leisten und mache die Autobahn überflüssig.
Der Bau der A 44 ist aus Sicht des Verkehrsclubs durch gezielte Lobby-Arbeit vorangetrieben worden. Der VCD vermutet, dass insbesondere die Gesellschaft zur Förderung umweltgerechter Straßen- und Verkehrsplanung e.V. (GSV) die öffentliche Stimmung zugunsten der Autobahn beeinflusst hat.
Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee, Ministerpräsident Roland Koch, Landesverkehrsminister Alois Rhiel und der Lichtenauer Bürgermeister Jürgen Herwig nehmen heute den ersten Spatenstich für den A-44-Abschnitt von Hessisch Lichtenau West bis Hessisch Lichtenau Mitte vor. Das Bundesverwaltungsgericht hatte am 12. März eine Klage des BUND gegen den Planfeststellungsbeschluss für diesen Abschnitt abgewiesen.