„Die Festlegungen im Regionalplan spiegeln eine 50 Jahre veraltete Sichtweise wider. Zum Aufbau einer industriell geprägten Wirtschaft war der stete Ruf nach Straßen und Flughäfen vielleicht noch verständlich“, meint Geiß. „Aber nun dominiert der Dienstleistungssektor. Geistige Mobilität braucht keine zusätzlichen Auto- und Landebahnen.“
Entscheidende Kriterien einer nachhaltigen Verkehrs- und Wirtschaftstruktur seien gar nicht untersucht worden, der Schwerpunkt liege einseitig beim Bau weiterer Straßen. Der VCD vermisst zudem Konzepte für eine Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene und zum regionalen Radverkehr. Es fehle eine intelligente Siedlungs- und Gewerbestruktur, die weite Transport- und Reisewege vermeide. Doch der Verkehrsclub sieht auch positive Ansätze: So sollen im öffentlichen Nahverkehr künftig oberirdische Projekte Vorrang haben vor weiteren Tunnelbauten, stillgelegte Eisenbahntrassen sollen für eine spätere Reaktivierung gesichert werden.
Völlig ignoriert worden seien in den Planungen jedoch die Klimaschutzziele der Bundesregierung, obwohl das enorme Verkehrsvolumen in Südhessen das entscheidende Kriterium für die regionale Klimabilanz sei. „Schon heute bewirkt allein der Flugverkehr rund 25% der Erderwärmungswirkung, die in Südhessen erzeugt wird.“, stellt Geiß fest.
Der geplante Ausbau der Schienenwege könne sich nicht günstig auswirken, wenn gleichzeitig die zahlreichen Straßen- und Flugverkehrsprojekte des Regionalplans realisiert würden.
Der Entwurf des Regionalplans liegt noch bis zum 1. August in allen Kreis- und Gemeindeverwaltungen aus. Er kann auch im Internet auf der Homepage des Regierungspräsidiums Darmstadt abgerufen werden.
Die vollständige Stellungnahme des VCD finden Sie im Internet unter http://www.vcd.org/...