Nach der Selbstverpflichtung der europäischen Autobauer von 1998, den durchschnittlichen Treibhausgasausstoß ihrer verkauften Neuwagen bis 2008 auf 140 Gramm CO2 pro Kilometer zu senken, habe insbesondere die deutsche Autoindustrie lange Zeit keine ernsthaften Anstrengungen erkennen lassen, dieses Ziel tatsächlich zu erreichen. Auf politischer Ebene hätten die Konzerne im Gegenteil sogar alles daran gesetzt, verbindliche Verbrauchsgrenzwerte zu verhindern. Das Ergebnis sei niederschmetternd: Insgesamt liege der durchschnittliche CO2-Ausstoß von in Deutschland verkauften Neuwagen nach Angaben des Kraftfahrtbundesamtes in den ersten fünf Monaten dieses Jahres immer noch bei 166 g/km. Das entspricht einem Verbrauch von rund 7 Litern Benzin bzw. 6,3 Litern Diesel auf 100 Kilometern.
*Die deutschen Hersteller haben es zu Lasten von Umwelt und Verbrauchern unterlassen, die abzusehende Entwicklung der Öl- und Spritpreise rechtzeitig in eine zukunftsweisende Unternehmensstrategie umzusetzen und ihre Modellpolitik auf Effizienz und Spritspartechnik auszurichten", kritisiert Gerd Lottsiepen, verkehrspolitischer Sprecher des VCD. Stattdessen hätten sie den Klimaschutz so lange wie möglich ignoriert und Fortschritte in der Klimapolitik im Verkehrsbereich mit allen Mitteln zu verhindern versucht. Lottsiepen: *Es wäre eine Schande, wenn die Autoindustrie mit ihrer Lobbyarbeit in Brüssel und Berlin tatsächlich den gewünschten Erfolg hat. Deshalb müssen EU-Parlament und Kommission jetzt die vorgesehene Verschiebung und Aufweichung der CO2-Grenzwerte für Pkw unbedingt verhindern. Der VCD wird sich dafür jedenfalls weiterhin vehement einsetzen."