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Halbjahres-Unfallbilanz 2007: Mehr Verkehrstote

VCD fordert Umdenken in der Verkehrspolitik

(lifePR) (Berlin, )
Die Zahl der bei Verkehrsunfällen Getöteten ist nach den gestern veröffentlichten vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes entgegen dem jahrelangen Trend im ersten Halbjahr 2007 gestiegen. Darauf machte der Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD) heute in Berlin aufmerksam. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum kamen von Januar bis Juni diesen Jahres 7,7 Prozent mehr Menschen im Verkehr ums Leben. Mehr Opfer gab es dabei vor allem bei den so genannten schwachen Verkehrsteilnehmern, also den Fußgängern und Radfahrern. Die Zahl der Verletzten stieg insgesamt um elf Prozent an.

Hermann-Josef Vogt vom VCD-Bundesvorstand: "Die passive Sicherheit in den Autos - zum Beispiel durch Airbags - nimmt stetig zu. Daher gehen die Zahlen tödlich verletzter Autoinsassen kontinuierlich zurück. Beunruhigend ist allerdings, dass im Gegenzug die Zahl der getöteten Verkehrsteilnehmer, die keine schützende Karosserie haben, extrem gestiegen ist. So wurden etwa im Vergleich zu 2006 im Zeitraum Januar bis April mehr als doppelt so viele Motorradfahrer bei Unfällen getötet. Zu den Spitzenreitern dieser traurigen Statistik zählen aber weiterhin die Fußgänger."

Der VCD fordert daher ein Umdenken in der Verkehrspolitik und die Einführung des Konzeptes "Vision Zero - Null Verkehrstote'. Eine der Hauptunfallursachen auf Deutschlands Straßen sei immer noch die überhöhte Geschwindigkeit. Deshalb müsse die Geschwindigkeit auf allen Straßen gesenkt werden, damit Unfälle weniger drastische Folgen hätten.

Gerd Lottsiepen, verkehrspolitischer Sprecher des VCD: "Eine Abkehr von der herrschenden Hochgeschwindigkeitsideologie rettet Leben und ist daher zwingend erforderlich. Tempolimits von 120 km/h auf Autobahnen, 90 km/h auf Landstraßen sowie eine Regelgeschwindigkeit von 30 km/h im innerstädtischen Verkehr würden die Zahl der Verletzten und Getöteten nachhaltig senken."

Eine weitere einfach umzusetzende Maßnahme für mehr Sicherheit sei eine Verlagerung weg vom motorisierten Individualverkehr. Jeder Weg, der nicht mit dem Auto, sondern zu Fuß, mit dem Fahrrad, per Bus oder Bahn zurückgelegt werde, bedeute eine geringere Gefährdung für Fußgänger und Radfahrer und trage zur Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer bei. Zudem reduziere die Verkehrsverlagerung ebenso wie die Einführung eines allgemeinen Tempolimits den Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase, betonte Lottsiepen.
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