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Kahlschlag im Kellerwald: Bahnverkehr in der Nationalpark-Region in Gefahr

(lifePR) (Berlin, )
Die Planungen des Nordhessischen Verkehrsverbundes zu Einsparungen im Schienenverkehr sind beim Verkehrsclub Deutschland (VCD) auf deutliche Kritik gestoßen.

„Die Stilllegung der Bahnstrecken Wabern - Bad Wildungen und Marburg - Frankenberg sowie der Verzicht auf die Reaktivierung der Strecke Korbach - Frankenberg wären das Ende des Schienenverkehrs in der gesamten Region“, befürchtet Udo Messer, Landesvorsitzender des VCD Hessen.

„Die Bahnstrecke von Brilon über Korbach und Frankenberg nach Marburg kann nur dann ihre Funktion als regionale Querverbindung ausspielen, wenn sie in voller Länge durchgehend bedient wird. Alles andere wäre ein massiver Rückschritt für den öffentlichen Verkehr.“

Mit der Stilllegung der Strecke Wabern – Bad Wildungen werde zugleich das jahrelange finanzielle Engagement der Stadt Bad Wildungen zum Erhalt der Bahnverbindung mit Füßen getreten.
Der VCD fürchtet zudem einen drastischen Arbeitsplatzverlust. „Werden die Verschlechterungen umgesetzt, sind sowohl die gesamte Belegschaft der Kurhessenbahn als auch ein Teil der Mitarbeiter der hessischen Landesbahn akut vom Verlust ihres Arbeitsplatzes bedroht.

Aktuell spielen die Politik und der NVV mit etwa 200 Arbeitsplätzen in Nordhessen," warnt Messer.
Mit den vorgesehenen Verschlechterungen werde zugleich das fast 100.000 Euro teure Konzept zur verkehrlichen Erschließung der Nationalparkregion Kellerwald-Edersee zur Makulatur.

Messer: „Insgesamt vermisst der VCD bei den geplanten Sparmaßnahmen jegliches Gespür für den sanften Tourismus und die Regionalentwicklung in Nordhessen. Wer im Nationalpark Naturtourismus machen möchte, muss auch umweltfreundlich anreisen können.“
Damit die Menschen mit der Bahn und nicht mit dem eigenen Auto kämen, müsse das Angebot stimmen.

„Sowohl die Bürgermeister zwischen Vöhl und Wabern als auch das Verkehrs- und Umweltministerium sind jetzt in der Pflicht, eindeutig für die Schiene in der Nationalparkregion Stellung beziehen. Letztlich ist die Kürzung der Nahverkehrszuschüsse durch die große Koalition in Berlin verantwortlich für diese Misere. Bus und Bahn sind schlicht unterfinanziert.“ Hier gelte es, entsprechenden Druck auf die Bundespolitik auszuüben.

Bahnverkehr in der Nationalpark-Region in Gefahr Pressemitteilung – Pressemitteilung - Pressemitteilung Der Landrat des Landkreises Waldeck-Frankenberg, Helmut Eichenlaub, hatte gestern vertrauliche Planungen des Nordhessischen Verkehrsverbundes veröffentlicht, den Bahnverkehr auf den Strecken Wabern – Bad Wildungen und Frankenberg – Marburg einzustellen und auf die Reaktivierung der Strecke Korbach – Frankenberg zu verzichten.
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