Michael Gehrmann, VCD-Bundesvorsitzender: "Die Bundesregierung wird ihre klimapolitischen Ziele nur verwirklichen können, wenn sie das unkoordinierte und subventionierte Wachstum des Flugverkehrs begrenzt. Dafür wird dringend ein bundesweites Flughafenkonzept benötigt, das auf ökologisch und wirtschaftlich tragfähigen Kriterien basiert. Eines der Ziele muss dabei sein, Kurzstreckenflüge durch Bahnverbindungen zu ersetzen."
Laut Koalitionsvertrag unterstützen CDU/CSU und SPD die "Initiative Luftverkehr", die von der Deutschen Flugsicherung, Flughafenbetreibern und der Lufthansa initiiert wurde. Die Schirmherrschaft dabei hat Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee übernommen. Im "Masterplan Flugverkehr" setzt sich die Initiative unter anderem für den umstrittenen Ausbau der beiden größten Flughäfen Deutschlands in Frankfurt und München ein. In München sollen die jährlichen Flugbewegungen durch eine dritte Startbahn von heute 380.000 auf 610.000 im Jahr 2020 erhöht werden. Dagegen wird es am morgigen Samstag eine Großdemonstration in München mit Beteiligung des VCD geben.
Gerald Meyer, VCD-Flugverkehrsexperte: "Die Bundesregierung darf sich die Forderungen der Fliegerlobby nicht länger zu eigen machen. Die angebliche Bedeutung des Flugverkehrs als tragende Säule der Wirtschaft und als Jobmaschine konnte bisher durch keine einzige aussagekräftige Studie belegt werden. Die Beeinträchtigung des Klimas und der Bewohner im Umfeld der Flughäfen hingegen nimmt immer mehr zu - mit all den negativen Nebenwirkungen wie erhöhten Schadstoff- und Lärmemissionen sowie den steigenden Gesundheitsrisiken."