„Das Prestigeobjekt Stuttgart 21 ist eine beispiellose Geldverschwendung zu Lasten der Bahnkunden und Steuerzahler“, erklärte Werner Korn, stellvertretender VCDBundesvorsitzender.
„Der geplante achtgleisige Tunnelbahnhof ergibt ein neues, störanfälliges Nadelöhr im Schienennetz. Er ist einem modernisierten, deutlich günstigeren Kopfbahnhof weit unterlegen und verhindert überdies einen integralen Taktfahrplan.“
Eine Reisezeitverkürzung zwischen Stuttgart und Ulm von 26 Minuten ergebe sich zudem lediglich durch den Bau der geplanten Hochgeschwindigkeitsstrecke, deren Kosten mit mindestens 2 Milliarden Euro veranschlagt sind. „Auf der geplanten Neubaustrecke zwischen Wendlingen und Ulm können jedoch ausschließlich ICE 3-Züge fahren“, bemängelte VCDBahnreferentin Heidi Tischmann. „Für den Regional- und Güterverkehr entsteht keinerlei Zusatznutzen durch die geplante Strecke.“ Die wahren Engpässe im Schienennetz des Südwestens lägen nicht im Ost-West-Korridor zwischen Stuttgart und München, sondern vielmehr im Rheintal zwischen Karlsruhe und Basel. Der heute gefällte Grundsatzbeschluss offenbare eine falsche Prioritätensetzung. Ein viel größerer Nutzen für das deutsche Schienennetz könne durch den zügigen viergleisigen Ausbau der Rheintalschiene erzielt werden.
„Heute rächt sich, dass es für Deutschland kein ordentliches, am Bedarf orientiertes Schienenverkehrskonzept gibt. Mehr als 5 Milliarden Euro für zwei Prestigeprojekte, die allenfalls dem angeschlagenen Image des baden-württembergischen Ministerpräsidenten dienen, sind den Bahnkunden und Steuerzahlern nicht zu vermitteln“, kritisierte Werner Korn. „Der VCD fordert den sofortigen Stopp für das Milliardengrab Stuttgart 21.“