Gerade das Land Hessen habe zu Gunsten von Auto- und Landebahnen die Bildung als wichtigstes Kriterium einer wettbewerbsfähigen Volkswirtschaft beschnitten. "Nicht motorisierte, sondern geistige Mobilität ist das ausschlaggebende Kriterium für eine erfolgreiche Wirtschaftsstruktur." Geiß verweist auf Metropolregionen in der europäischen Nachbarschaft, deren Ökonomie bereits überwiegend auf kreativen Branchen und Berufen beruht. "Nicht Asphaltpisten, sondern eine intakte Umwelt und hohe Lebensqualität haben sich dort als die entscheidenden Standortfaktoren einer Wissensgesellschaft erwiesen."
Während die perfekte Verkehrsinfrastruktur eher zum Export von Arbeitsplätzen beitrage, böten gerade die hessischen Naturschutzgebiete ein großes touristisches Potential. "Der sanfte Tourismus ist im Aufwind", stellt Geiß fest. "Trotzdem droht hessischen Naturparks und Erholungsgebieten eher die Zerstörung durch Autobahntrassen und Flughäfen als eine adäquate Anbindung durch Bus und Bahn. Eine Einschränkung des europäischen Naturschutzrechtes wäre Gift für die Umwelt und die Volkswirtschaft."
Hintergrund: Über die Vorschläge zur Änderung des Naturschutzrechtes wird am Dienstag, 11. März, auf dem Symposium "Großes Mausohr auf der Überholspur - welches Naturschutzrecht brauchen wir in Europa?" in der Hessischen Landesvertretung in Berlin diskutiert.