Wenn die Strecke künftig nicht mehr betriebsbereit gehalten werde, führe dies zu höheren Kosten für eine spätere Wiederaufnahme des regulären Betriebs. Die Reaktivierung der Strecke rücke damit in noch weitere Ferne. "Durch den Lückenschluss von Korbach nach Frankenberg entstünde wieder ein zusammenhängendes Netz, das einen Teil des Verkehrs der Bundesstraße 252 übernehmen könnte", erklärte Geiß die Notwendigkeit der Reaktivierung.
Negative Auswirkungen sieht der Verkehrsclub auch für den Tourismus. Das neu eröffnete Nationalparkzentrum in Herzhausen erhalte keinen Anschluss auf der Schiene. Gerade die Naturschutz- und Erholungsgebiete rund um den Edersee seien jedoch ein wirtschaftliches Potential, das durch die Anbindung an die Bahn umweltfreundlich erschlossen werden könne. Da in Großstädten wie Berlin jeder zweite Haushalt kein Auto habe, verliere die Region ein erhebliches Kundenpotential. Die Region Kellerwald-Edersee benötige ein Gesamtkonzept zur umweltverträglichen Verkehrserschließung, in dem die Bahnstrecke von Frankenberg nach Korbach eine zentrale Rolle spielen müsse.
Der VCD reagiert damit auf die Mitteilung der Kurhessenbahn, den Ausflugsbetrieb auf der Strecke ab diesem Jahr einzustellen. Das Unternehmen hatte Land und Kommunen aufgefordert, vier Millionen Euro für die Instandsetzung der Strecke bereitzustellen.