„Bus und Bahn dienen der Daseinsvorsorge“, sagte der VCD-Landesvorsitzende Werner Geiß.
Der VCD reagierte damit auf den Vorschlag von RMV-Geschäftsführer Volker Sparmann, die Fahrpreise während der Stoßzeiten zu erhöhen. „Die Berufstätigen haben keine Alternative, allenfalls das Auto“, meint Geiß. „Daher hinkt auch der Vergleich zur Preisbildung im Hotelgewerbe, die rein kommerziellen Bedingungen unterliegt.“ Da der RMV nach Ansicht von Geiß zu den teuersten Verkehrsverbünden in Deutschland zählt, dürfe man auch zu Spitzenzeiten ein adäquates, aufpreisfreies Angebot erwarten.
„Angesichts der rückständigen hessischen Verkehrs- und Wirtschaftspolitik ist RMV-Chef Sparmann in einem Dilemma“, findet Geiß. „Im Hinblick auf den Klimawandel müsste er das Angebot erweitern und die Preise senken, um Autopendler zum Wechsel auf den ÖV zu bewegen.“
Die Kürzung der Regionalisierungsmittel und die politische Priorität des Straßenverkehrs zwängen ihn aber zu Preiserhöhungen und Sparmaßnahmen.
„Nach den Empfehlungen der UN-Klimaforscher muss jetzt Geld ausgegeben werden, um morgen mehr Geld zu sparen“, zitiert Geiß die neuesten Studien. „Das gilt gerade für Ballungsräume wie Rhein-Main, deren Mobilitätsbedarf extrem zur Erderwärmung beiträgt.“
Deshalb fordert der VCD einen forcierten Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel und attraktive Preise. Zur Finanzierung sollten vor allem die klimaschädlichere Mobilität beitragen, wobei etwa Citymaut und Besteuerung der Flugtreibstoffe nun ernsthaft erwogen werden sollten.