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VCD kritisiert angekündigte Angebotseinschnitte und Preiserhöhungen trotz guter Gewinne

Zur Bilanz der Deutschen Bahn AG

(lifePR) (Berlin, )
Der Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD) hat die von der Deutschen Bahn AG angekündigten Einschnitte im Fernverkehr kritisiert. Trotz steigender Gewinne und gesunkener Schulden wolle die Bahn ihr Angebot im Fernverkehr reduzieren, wie das Unternehmen auf den Fahrplankonferenzen der Bundesländer angekündigt habe. Auch erneute Preissteigerungen bei den Tickets seien absehbar, wie Bahnchef Hartmut Mehdorn heute auf der Bilanzpressekonferenz in Berlin bestätigte. "Ein gutes Ergebnis der Deutsche Bahn AG ist nur dann ein gutes Ergebnis für den Verkehrsträger Schiene und für alle Steuerzahler, wenn mit den erwirtschafteten Mitteln die hiesige Infrastruktur und das Angebot für die Kunden verbessert wird", kommentiert der VCD-Bundesvorsitzende Michael Gehrmann den heute vorgelegten Jahresabschluss von 2007. "Doch der Bahnvorstand hat trotz gestiegener Gewinne bereits angekündigt, das Zugangebot im Fernverkehr zu reduzieren, und weitere Fahrpreiserhöhungen nicht ausgeschlossen. Das ist weder nachvollziehbar noch hinnehmbar".

Die Bahn begründe die Zugstreichungen mit Einnahmeausfällen durch den Streik und mit den hohen Tarifabschlüssen. Gehrmann: "Diese Argumentation hinkt. Jedes Unternehmen sollte soweit im Voraus kalkulieren, dass Tarifabschlüsse eingeplant sind. Die Lohnforderungen der Bahngewerkschaften waren abzusehen. Das alles kann die Bahn deshalb nicht wirklich überrascht haben." Statt sich in die Abwärtsspirale von Angebotskürzung und sinkender Nachfrage zu begeben, seien vielmehr intelligente Konzepte gefragt, mehr Kunden auf die Schiene zu locken und dadurch die Auslastung zu verbessern. "In Zeiten galoppierender Spritpreise sollte das der Bahn eigentlich nicht allzu schwer fallen", meint Gehrmann.

Angesichts der Absicht der Bahn, ihre Fernverkehrsfahrpläne auszudünnen, fordert der VCD die Bundesregierung auf, flächendeckende Mindeststandards für das Angebot im Fernverkehr zu definieren. Eine Schrumpfbahn mit immer weniger Fernverkehrszügen, die sich auf den Hochgeschwindigkeitsstrecken konzentrieren, sei nicht im Sinne einer nachhaltigen Verkehrspolitik. Klare Vorgaben für den Fernverkehr seien ebenso Voraussetzung für die angestrebte Teilprivatisierung der Transportsparten wie ein klarer ordnungsrechtlicher Rahmen insgesamt. "Wenn die Regierung einer Teilprivatisierungslösung zustimmen sollte, ohne vorher festzulegen, welche Leistungen potentielle Anbieter im Einzelnen erbringen sollen und wie die Vergabe zu erfolgen hat, ist dieses Ansinnen von vorneherein zum scheitern verurteilt", warnt Heidi Tischmann, Verkehrsreferentin des VCD.

Insbesondere die Bedingungen für einen fairen Wettbewerb auf der Schiene seien unter derzeitigen Umständen nicht gegeben. Das zeige nicht zuletzt das Verfahren, dass die EU gerade im Zusammenhang mit der Vergabe eines langjährigen Verkehrsvertrages der Länder Berlin und Brandenburg an die DB AG anstrebe. Tischmann resümiert: "Wenn die Politik die Menschen motivieren will, vom Pkw auf klimaschonende Alternativen umzusteigen, muss sie auch die notwendigen Voraussetzungen schaffen, damit es ein flächendeckendes Bahnangebot zu vernünftigen Konditionen gibt."
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