Schon für eine einmotorige Turboprop des Typs PC12 ergibt sich nach Angaben der Zeitschrift "Aerokurier" durch die Steuererleichterung bei 400 Flugstunden pro Jahr eine Ersparnis von ca. 70.000 Euro. In der Folge wird es nach Einschätzung des VCD für Geschäftsleute deutlich attraktiver, die regionalen Flugplätze Egelsbach, Reichelsheim oder Allendorf/Eder zu nutzen. Der VCD befürchtet darüber hinaus eine massive Zunahme von umweltschädlichen Flugzeugmodellen, die in den Vereinigten Staaten längst als Statussymbole beliebt sind. "Weil das versteuerte Flugbenzin inzwischen über zwei Euro kostet, hatten sich viele Unternehmen von den veralteten Spritfressern getrennt", stellt Werner Geiß vom VCD-Landesverband Hessen fest. Profitiert habe zunächst deutsche Technologie mit umweltfreundlichen und geräuscharmen Dieselmotoren. "Aber wenn die Steuer fällt, werden viele Unternehmer, Popstars und Spitzensportler nicht mehr auf das Prestige eines Privatjets verzichten wollen", glaubt Geiß. "Gerade jetzt bietet der boomende Markt eine Fülle turbinengetriebener Modelle bis hin zum fünfsitzigen Ultraleicht-Jet."
Begünstigt durch das Verwaltungsrecht könnten selbst ländliche Sportfluggelände "bedarfsgerecht" zu düsentauglichen Airports ausgebaut werden, warnt Geiß. Doppelter Verlierer sei die öffentliche Hand: Sie müsse zum einen auf Steuereinnahmen verzichten und auf der anderen Seite mit großem Aufwand die Infrastruktur erweitern. "Wesentliche Verlierer aber sind die Umwelt und das Klima, die durch Turbinenflugzeuge besonders stark geschädigt werden", sagte Geiß. Der VCD fordert, die Steuerbefreiung für Flugtreibstoff grundsätzlich aufzuheben.