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VCD zur Diskussion um den Flughafen Calden: Statussymbole schaffen keine Arbeitsplätze

(lifePR) (Berlin, )
Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) sieht gute Chancen, dass der Verwaltungsgerichtshof (VGH) in Kassel den Ausbau des Flughafens Kassel-Calden ablehnt. "Inzwischen geben selbst die engagiertesten Wirtschaftsvertreter zu, dass es nur noch um den Betrieb von Geschäftsreiseflugzeugen geht, wie kürzlich auf einer Veranstaltung der Vereinigung hessischer Unternehmerverbände deutlich wurde", erklärte Werner Geiß, Flugverkehrsexperte des VCD Hessen. Wie das Gericht moniert habe, bestätige sich für kommerzielle Passagierflüge offensichtlich nicht einmal der sehr geringe Bedarf von rund 600.000 Fluggästen jährlich, den die bislang vorliegenden Prognosen vorgeben.

Geiß: "Selbst für die teuersten Business Jets, die weniger von Geschäftsreisenden, denn von Stars aus Popmusik und Sport zur Repräsentation genutzt werden, reicht der heutige Ausbauzustand aus." Weitaus höher frequentierte Plätze mit regem Verkehr von Passagierjets böten nur kürzere Landebahnen und eine geringere Hindernisfreiheit als der heutige Flughafen Calden. Dass auf dem Vorfeld oftmals nicht ein einziges Geschäftsreiseflugzeug geparkt ist, liegt nach Einschätzung des VCD allein am fehlenden Bedarf, nicht an der unzureichenden Infrastruktur.

Die zahllosen, großzügig ausgebauten Regionalflughäfen zeugten von einer immensen Verschwendung von Steuergeldern, sagte Geiß. "Die meisten dämmern kaum genutzt in der Provinz, wenige sind nur deshalb frequentiert, weil die Landegebühren hoch subventioniert und auf ein paar Euro reduziert sind." Die Provinz-Airports verstoßen eklatant gegen das Gebot der Effizienz öffentlicher Investitionen. Dass wirtschaftliche Prosperität nicht von der Fughafeninfrastruktur abhänge, sei durch seriöse Gutachten nachgewiesen.

"Der Zusammenhang zwischen Wohlstand und Beschäftigung einerseits und Luftverkehrskapazitäten andererseits ist weit hergeholt und nicht absolut nachvollziehbar", erklärte Geiß. Der Niedergang des Industriezeitalters im nordhessischen Raum sei mit Privatjets oder Billigfliegern nicht aufzuhalten. Die verantwortliche Politik habe es versäumt, in der Region neue Wirtschaftsgrundlagen zu schaffen. Geiß:

"Insbesondere die Stadt Kassel vernachlässigt ihre zukunftstauglichen Qualitäten als Kultur- und Wissenschaftsstandort, der durch Hochschulen und die Documenta gegeben sind. Zur Ausschöpfung dieses enormen Entwicklungspotentials braucht man keinen Großflughafen. Das unsinnige Projekt verschlingt Unsummen, die für Investitionen in Bildung und Forschung fehlen."
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