Die „Goldenen Verse“ gehören zu den großen, zeitlosen Schriften der Menschheitskultur, und man kann sie als einen Schlüssel für den geistigen Pfad, für das Leben des meditativen Menschen bezeichnen, – jenen „Pfad“, wie ihn die Meister seit Menschengedenken ihre Schülerinnen und Schüler lehren, nicht zuletzt, indem sie diesen selbst vorleben.
Von Pythagoras ist – anders als bei Platon – im Grunde kein authentisches Schrifzeugnis hinterblieben. Es war nicht nur die „Geheimlehre“ seiner Mysterienschule, deren Lehre nur mündlich an einen engen Kreis weiter gegeben wurden. Es gab sicher auch Bücher von ihm, und von Platon ist die Aussage bekannt, dass er für die Bücher von Pythagoras ein Vermögen ausgeben wollte, so groß war seine Wertschätzung ihm gegenüber.
Die Goldenen Verse sind das, was noch am authentischsten von Pythagoras ist, unabhängig, ob die Verse von ihm selbst aufgezeichnet wurden oder von seinen Schülern. Sie beinhalten vor allem geistige Lebensregeln für die Pythagoreer, vergleichbar mit den 7 Lebensprinzipien, die Hermes Trismegistos zugeschrieben werden.
Es ist (neben der Übersetzung durch Gerda von Gerlach) eine Kunst von Inge von Wedemeyer, die Grundzüge der Lebensphilosophie von Pythagoras aus den Goldenen Versen heraus gearbeitet zu haben:
- Das Universum ist eine Einheit
- Die Seele ist unsterblich
- Der Weg zur Vollkommenheit und Unsterblichkeit
- Schicksal und freier Wille
- Die Lehre von der Freundschaft, von den Entsprechungen und von den Elementen
- „Alles ist Zahl“
- Musik und Heilkunst
- Halte Maß! Erkenne dich selbst!
Pythagoras, griechischer Philosoph, Mathematiker und Mystiker, geboren um 570 v.Chr. auf der Insel Samos und gestorben ca. 510 v.Chr. in Metapont. Er lebte und lehrte in jener Epoche gewaltiger geistiger Umbrüche, in der auch Buddha, Laotse, Konfuzius und Zarathustra bis heute weiterwirkende Impulse gaben. Die auf Pythagoras zurückgehenden „Goldenen Verse“ gehören zu den großen, zeitlosen Dokumenten der Menschheitskultur. Sie können als Schlüssel für das Leben des meditativen, um die Entfaltung der Persönlichkeit bemühten Menschen bezeichnet werden.
Pythagoras war Gründer einer einflussreichen religiös-philosophischen Bewegung. In Unteritalien eröffnete er die Schule der Pythagoreer als eine Art religiöse Gemeinschaft. Darin lehrte er eine genau festgelegte Lebensweise, in der die innere Reinheit im Vordergrund stand. Auf Pythagoras geht der gleichnamige geometrische Satz zurück. Außerdem besaß er bemerkenswerte Kenntnisse in der Astronomie. Die nach ihm benannten Pythagoreer blieben auch nach seinem Tod kulturgeschichtlich bedeutsam.
Über die Herausgeberin und Autorin
Inge von Wedemeyer ist Gründerin des Verlages Heilbronn, Kulturschriftstellerin, Übersetzerin. Sie hielt viele Jahre Meditationsseminare und -vorträge, wobei der meditative Weg zur Erneuerung von innen her angeregt wird. Es geht um die Entwicklung des Einzelnen als Individualität im Rahmen der Gemeinschaft. Ferner hielt die Autorin Seminare, die der Begegnung mit den großen Religionen gewidmet waren, wobei der Aspekt einer universalen Ökumene sichtbar waren. Die Arbeiten zur vergleichenden Kulturgeschichte kann man unter das Wort der Autorin stellen: „Richtig gelebte Tradition bereitet einem organischen Fortschritt den Weg“.
Die Goldenen Verse des Pythagoras | Verlag Heilbronn 2017 | 66 Seiten | kartoniert | ISBN 978-3-936246-24-7 | € 9,80