Viele Leserinnen und Leser halten das Buch „Meisterschaft“ von Hazrat Inayat Khan für eines der hilfreichsten Werke seiner Lehren. Erfolgreich zu sein in weltlichen Angelegenheiten wird in diesem Band nicht als Hindernis auf dem spirituellen Pfad betrachtet. Vielmehr ist es ein geschicktes Mittel dafür, wie wir das erhalten, was wir uns wünschen. Dadurch erfüllen wir letztendlich auch die Bestimmung unseres Lebens.
“Es ist nicht notwendig für uns Menschen, alle Angelegenheiten dieser Welt hinter uns zu lassen und uns in die Einsamkeit zurückzuziehen. Wir können unseren Geschäften, unserem Beruf und all unseren alltäglichen Pflichten nachgehen und gleichzeitig eine spirituelle Haltung, einen Geist der inneren Meisterschaft in uns entwickeln. Diese innere Meisterschaft ist nicht nur hilfreich dabei, weltliche Dinge und Angelegenheiten zu handhaben, sondern sie ist zugleich auch das, wodurch wir Menschen die Bestimmung unseres Lebens erfüllen.“ HAZRAT INAYAT KHAN
Aus der Einführung von Pir Vilayat Inayat Khan
Um zu werden was du bist, ist es hilfreich, dich selbst in einem anderen Selbst zu sehen, welches fähiger ist als du es bisher warst, die in dir schlafenden Potenziale zu wecken.
Wir sind daran gewöhnt Meditation als eine Übung zu begreifen, die in der Abgeschiedenheit praktiziert wird. Aber gibt es so etwas wie Meditation im Alltag? In den meisten spirituell orientierten Menschen kann man beides entdecken: den Asketen und den Ritter. Wenn man dem Leben in dieser Welt entsagte, was wäre dann der Sinn der Schöpfung?
In Hazrat Inayat Khans Lehren an seine Schüler/innen zu diesem Thema, von denen hier ein Teil der Öffentlichkeit vorgestellt wird, zeigt uns der Meister wie bereichernd es wäre, jene Art von Meisterschaft, welche der Einsiedler verkörpert, in die ständige Unruhe des täglichen Lebens einzubinden. Das Ergebnis: kristallklare Einsicht, verbesserte Programmierung und Motivation, und letztlich Freiheit.
Der Sufimeister betont das Erreichen von Zielen als wesentlich für das Wachstum des individuellen Potenzials, weil Situationen und Probleme uns herausfordern, latent in unserer Persönlichkeit schlummernde Eigenschaften in greifbare Qualitäten zu verfestigen, denn „die menschliche Persönlichkeit ist das Endergebnis der Entwicklung des Lebens “.
Hazrat Inayat Khan lehrt nicht Wunschlosigkeit, denn er sieht in jedem menschlichen Streben einen göttlichen Impuls, der eventuell abgewichen sein mag: „das Interesse des Schöpfers hat diese Schöpfung hervorgebracht; jedes erreichte Ziel verstärkt unsere Kraft, ein noch größeres Ziel zu erreichen.“
Über den Autor
Hazrat Inayat Khan ist der Begründer der internationalen Sufi-Bewegung und des internationalen Sufi-Ordens. 1882 in Baroda an der West-Küste Indiens geboren, wurde der Sufi-Mystiker in seiner Heimat als Virtuose der klassischen indischen Musik verehrt. Schon in jungen Jahren wurde dem Sänger und Vina-Spieler der Titel „Tansen“ – bedeutendster Musiker Indiens – verliehen. Sein geistiger Lehrer war Kwaja Abu Hashim Madani. Dieser gab ihm den Auftrag: „Ziehe hinaus in die Welt und bringe den Osten und den Westen mit Deiner Musik in Einklang“.
Khan lebte und lehrte ab 1910 in den Vereinigten Staaten und Europa. Seine Kenntnis der durch Musik bewegten Seele war es, die ihm Meisterschaft im „Stimmen menschlicher Seelen“ verlieh. Er brachte uns Europäern damit das tiefe, alte indische Wissen des Vedanta nahe. Die Lehre, die er in den Westen brachte, ist die „Botschaft von Liebe, Harmonie und Schönheit“.
Seine Kenntnis der durch Musik bewegten Seele war es, die ihm Meisterschaft im Stimmen menschlicher Seelen verlieh und diese zu einer Bruderschaft verband. 1926 ging er zurück nach Indien, und 1927 kehrte er in seine geistige Heimat zurück.
Meisterschaft | Verlag Heilbronn 2018 | 310 Seiten | gebunden | ISBN 978-3-936246-36-0 | 28,00