Ein Ansatzpunkt ist dabei die Bildung. Laut dem Entwurf der IMD2 sollen Vermittler künftig nicht nur einmalig bei Erlaubniserteilung ihre Sachkunde nachweisen, sondern diese im Sinne des lebenslangen Lernens ständig aktuell halten.
Die Studie "Vermittler-PISA" beruht auf einer Befragung von knapp 500 Versicherungsmaklern und -vertretern und bietet erstmals einen empirischen Überblick über das Bildungsverhalten der Vermittler. Sie liefert Daten unter anderem zum Umfang und zur thematischen Ausrichtung der Weiterbildung sowie der künftigen Bildungsnachfrage. Darauf aufbauend ist eine Bildungstypologie entstanden, die ihren besonderen Reiz aus einer Analyse der soziodemografischen und -ökonomischen Merkmale der befragten Vermittler sowie von deren unternehmerischem Verhalten bezieht. Gleichzeitig entsteht ein Erklärungsansatz, warum in bisherigen empirischen Forschungen kein eindeutiger Zusammenhang zwischen der Bildung und dem unternehmerischen Erfolg nachweisbar war. Im Ergebnis wird deutlich, dass Bildung ein entscheidender Erfolgsfaktor für Unternehmer im Vertrieb ist.
Versicherer, Vermittler, Bildungsinstitutionen, Verbänden und Gesetzgeber erhalten wertvolle Erkenntnisse über die Bildungsbereitschaft, bisherige und künftige Bildungsschwerpunkte und den generellen Handlungsbedarf in einem Wirtschaftszweig, der vorwiegend von Klein- und Kleinstunternehmen geprägt ist.
Die Autoren: Prof. Dr. Matthias Beenken lehrt Versicherungswirtschaft an der Fachhochschule Dortmund. Linda Buttig ist Mitarbeiterin der Versicherungsforen Leipzig GmbH.