Arbeitskollegen, die auf einer Hierarchiestufe mit dem Bewerber stehen, oder auch Sports- und Vereinsfreunde oder Verwandte sind dagegen keine Referenzgeber, da der Personalverantwortliche von ihnen keine objektive Beurteilung erwarten. „Eine seriöse Referenzperson hat Ihnen etwas beigebracht, Sie geführt oder Sie beauftragt“, sagt Bewerbungsberater Gerhard Winkler in karriere. „Zumindest wurden Sie bei Ihrem Tun und Handeln über einen längeren Zeitraum hinweg von ihr beobachtet.“
Im anglo-amerikanischen Raum gehören Referenzen zum Standard, hierzulande nennen bisher nicht einmal ein Viertel der Bewerber einen Fürsprecher, aber die Zahl steigt. Am besten kündigen Jobsuchende in ihrem Anschreiben an, dass sie Referenzen beilegen, und fügen dann ein oder mehrere Empfehlungsschreiben ihrer Bewerbungsmappe bei, die als persönliche Statements in Ich-Form geschrieben sein sollten. Oder sie nehmen die Aussage einer Referenzperson mit ins Anschreiben und legen damit die eigenen Stärken einer Gewährsperson in den Mund. Weitere Alternative: Im Lebenslauf eine Liste mit mehreren Fürsprechern nennen, die der Personalverantwortliche bei Interesse kontaktieren kann.
Bewerber sollten in diesem Fall allerdings nicht versäumen, die Personen, die sie als Referenzen in ihrer Bewerbungsmappe nennen, darüber zu informieren. Sonst sagen unwissende Referenzen – schon aus Datenschutzgründen – nichts über den Kandidaten, wenn ein Personaler sie anruft.
Die August-Ausgabe von karriere erscheint am 27. Juli 2007.