Das Handelsblatt, die Strategieberatung Booz Allen Hamilton und die Frankfurter Buchmesse verleihen den Deutschen Wirtschaftsbuchpreis in diesem Jahr zum ersten Mal. Die Auszeichnung, die deutschsprachige Wirtschaftsliteratur fördern soll, ist mit 10.000 Euro dotiert. Rund 80 Titel wurden eingesandt und eine Shortlist mit zehn Büchern aufgestellt. Eine hochkarätige Jury unter der Leitung von Handelsblatt-
Chefredakteur Bernd Ziesemer wählte den Sieger aus. Juroren waren Juergen Boos, Direktor der Frankfurter Buchmesse, Prof. Dr. Wolfgang Gerke, Präsident Bayerisches Finanz Zentrum e.V., Dr. Klaus-Peter Gushurst, Senior Vice President Booz Allen Hamilton GmbH, Prof. Dr. Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft, Köln, Prof. Dr. Christoph Moss, International School of Management, Dortmund, Klaus-Peter Müller, Sprecher des Vorstands Commerzbank AG, Uli Veigel, CEO Grey Global Group Germany, und Manfred Wennemer, Vorstandsvorsitzender Continental AG.
Schäfers Buch handelt von Finanzinvestoren – einer Branche, die gigantische Geldflüsse in Bewegung setzen kann. Ihr Image ist schlecht, seit sie vor zwei Jahren ins Zentrum populistischer Politikdebatten rückte und für Investoren der Begriff "Heuschrecken"
geprägt wurde. Daniel Schäfer räumt mit Klischees auf und beleuchtet die Zusammenhänge. Er erklärt und erläutert ohne zu verherrlichen. Sehr deutlich arbeitet er die Risiken der Private-Equity-Branche heraus.
Das Buch behandle "ein hochaktuelles Thema der globalen Wirtschaft", sagte Laudator Dr. Klaus-Peter Gushurst, Senior Vice President bei Booz Allen Hamilton, bei der Verleihung auf der Buchmesse. Es entpolemisiere die Rollen, Verdienste und Verfehlungen von Private Equity Firmen und Hedge Fonds. Denn diese hätten "unzweifelhaft erheblich zur Entwicklung unserer Industriestrukturen, Corporate Governance, und dem Börsengeschehen der letzten Jahre beigetragen". Auch Jurymitglied Juergen Boos argumentiert so. Der Buchmessen-Direktor lobte die "umfassende Übersicht und die Hintergründe" zur Situation im Private-Equity-Geschäft. Das Buch sei "schnell, verständlich und mit der nötigen Distanz aufbereitet, ohne in Oberflächliches abzugleiten."
Handelsblatt-Chefredakteur Bernd Ziesemer sprach von einem "konsequent und fair" geschriebenen Buch. "Daniel Schäfer spart nicht mit Kritik an der Branche, aber er wendet sich auch gegen die Heuschrecken-Propaganda."
Mit dem Deutschen Wirtschaftsbuchpreis soll die Bedeutung des Wirtschaftsbuchs bei der Vermittlung ökonomischer Zusammenhänge im deutschsprachigen Raum unterstrichen werden. "Wir wollen wirklich bahnbrechende Werke mit dem gemeinsamen Preis prämieren, die Autoren dadurch fördern sowie gleichzeitig zu neuen Ideen motivieren" erläutert Laudator Gushurst. "Gerade in einem Land wie Deutschland, das stark von seiner wirtschaftlichen Leistungskraft lebt, ist das Verständnis für wirtschaftliche Belange unterentwickelt. Wir wollen einen Beitrag dazu leisten, dass sich das ändert", ergänzt Chefredakteur Ziesemer.