Auch der Verband der Chemischen Industrie (VCI) erwartet, dass die Zahl der Beschäftigten in diesem Jahr zum ersten Mal wieder steigt, denn es kommt Schwung in die Branche. VCI-Präsident und Bayer-Chef Werner Wenning beurteilt die Lage „so positiv und stabil wie schon lange nicht mehr“. Die Chemieunternehmen profitieren sowohl von der Nachfrage in Deutschland, als auch von der wachsenden Nachfrage in Schwellenländern wie China und Indien.
Auch wenn es auf dem Arbeitsmarkt für junge Chemiker gut aussieht. Ein sehr wichtiges Einstellungskriterium ist und bleibt die Promotion. In der Chemiebranche geht kaum etwas ohne den Doktortitel, vor allem in den Forschungsabteilungen, in die ein Großteil der Absolventen einsteigt, wird er für unverzichtbar gehalten. Und schlägt sich vor allem im Gehalt nieder: Während Chemiker mit Diplom im zweiten Beschäftigungsjahr mindestens 49.900 Euro verdienen, gehen ihre promovierten Kollegen mit der gleichen Joberfahrung mit einem Jahresgehalt von mindestens 58.180 Euro nach Hause.
Große Gehaltsdiskrepanzen gibt es auch zwischen den Großkonzernen und kleineren Chemiefirmen. „Kleine und mittelständische Unternehmen haben manchmal Probleme, passende Mitarbeiter zu finden“, sagt Schmitz von der Gesellschaft Deutscher Chemiker. „Denn viele Absolventen wollen zu den großen Chemiekonzernen.“ Hier finden sie vielfältige Einsatzmöglichkeiten – auch jenseits von Forschung und Entwicklung, etwa in der Patentabteilung, im Vertrieb und Marketing. Auch Unternehmensberatungen wie McKinsey, Roland Berger und Co.
stellen derzeit gerne Chemiker ein, um kompetente Berater für ihre Kunden aus der chemischen Industrie zu haben.Die September-Ausgabe von karriere erscheint am 31. August 2007.