Gestiegen sind die Chancen vor allem für Kandidaten, die vielleicht nicht den passenden Studienschwerpunkt oder Top-Noten mitbringen, dafür aber mit ihrer Persönlichkeit und ihren außerfachlichen Qualifikationen in ein Unternehmen passen."Personaler schauen sich immer häufiger auch die Bewerber an, die auf dem B-Stapel gelandet sind", sagt Elmar Kronz, Deutschland-Chef der Personalberatung DDI in Junge Karriere. Die Ansprüche vieler Unternehmen sind realistischer geworden. Vor allem bei Ingenieuren und Informatikern haben Personaler kaum eine Chance, wenn sie sich nicht jede Bewerbung sehr genau ansehen. Waren viele Unternehmen bislang bereit zu akzeptieren, dass 30 Prozent der Anforderungen in der Stellenausschreibung nicht erfüllt werden, laden sie mittlerweile schon Bewerber ein, wenn sie 50 Prozent nicht erfüllen, berichtet Junge Karriere weiter.
Besonders gesucht werden aktuell Elektrotechniker, Maschinenbauer, Verfahrenstechniker und Wirtschaftsingenieure: Mehrere Zehntausend Ingenieurstellen können hierzulande nicht besetzt werden, weil geeignete Kandidaten fehlen. Laut einer aktuellen Umfrage des IT-Branchenverbands Bitkom klagen 62 Prozent der Unternehmen über Fachkräftemangel. Vor drei Jahren waren es nur 16 Prozent. Auch Wirtschaftsprüfungsgesellschaften und Unternehmensberatungen wollen ihr Personal kräftig aufstocken.
Die wachsende Nachfrage spiegelt sich auch in den Einstiegsgehältern von Absolventen wider: Laut der Kienbaum High Potentials Studie 2007 steigen Bachelor- und FH-Absolventen im Schnitt mit einem Jahresbrutto von 39.000 Euro ein. Master- und Uni-Absolventen bekommen 42.000 Euro. High Potentials, also Absolventen mit überdurchschnittlichen akademischen und beruflichen Leistungen bringen es sogar auf 45.000 bis 50.000 Euro Einstiegsgehalt.
Die Dezember-Ausgabe von Junge Karriere erscheint am 23. November 2007.