Zum Gewinner in der Kategorie "Brandschutzkonzept" kürte die Fachjury die Umgestaltung der EVAG Passarelle des Essener Hauptbahnhofs. Das Konzept stammt von der Brandschutzconsult Spitthöver in Essen. Bei dem Bauvorhaben handelt es sich um die von der Essener-Verkehrs AG (EVAG) geplante Umgestaltung der unterirdischen Verteilerebene der U-Bahnstation "Essen Hauptbahnhof" zu einer Einkaufspassage. Die Jury lobte die vorbildliche Umsetzung des Brandschutzkonzeptes bei komplexen Nutzungsanforderungen und mit schwierigen Geometrien unter der besonderen Schwierigkeit der Sanierung im laufenden Betrieb. Bei einer Passage eines U-Bahn-Verteilers mit vielen Verkaufsshops und hohen Besucherzahlen und einer Grundfläche von rund 10.000 m² gelten hohe Anforderungen an sichere Personenrettung und besondere Problemstellungen bei einem zugrunde gelegten Szenario eines in Brand geratenen U-Bahnfahrzeuges. In der Berücksichtigung innovativer Ansätze im anlagentechnischen Brandschutz und einer idealen Abstimmung zwischen baulichen und gebäudetechnischen Lösungen sah die Jury eine herausragende Entwurfsqualität im Brandschutzkonzept. Die Lösungen, die u.a. durch gezielten Einsatz von Brand- und Entfluchtungssimulationen erzielt wurden, haben die Sachverständigen der Brandschutzconsult Spitthöver GmbH in durchdachter Weise zur Einhaltung der Schutzziele eingesetzt. Dabei wurden Erleichterungen und Abweichungen von den Forderungen der Bauordnung schlüssig begründet. Die sehr gute Visualisierung in Plänen und die gute Struktur des Brandschutzkonzeptes lobte die Jury ausdrücklich.
In der Kategorie "Brandschutzkonzept" fand die Jury zudem für das Brandschutzkonzept des Deutschen Pavillons zur EXPO 2010 in Shanghai eine besondere Erwähnung. Dieser Prototyp für die Berücksichtigung von deutschem und internationalem Baurecht hat die Konzeptersteller ARGE K33 Architekten & Rassek + Partner aus München vor besondere Schwierigkeiten gestellt. Das Konzept findet dafür schlüssige und außergewöhnliche Lösungen.
In der Kategorie "Baulicher Brandschutz" gewann das Produkt "Hidden Shield" von der Stöbich Brandschutz GmbH. Nach Ansicht der Jury deckt der neuartige Feuerschutzabschluss ohne Führungsschiene eine wesentliche Lücke bei der Brandschutzplanung ab. Er ermöglicht neue architektonische Freiheiten, z.B. in Abschluss in Atrien und Treppenlöchern, und deckt dabei dennoch die Schutzziele ab.
Besonders erwähnenswert in dieser Kategorie fand die Jury das Dosenschott-System DS90 von KAISER GmbH & Co. KG. Diese sichere Abschottung löst ein praktisches Baustellenproblem, bei dem viele Fehler gemacht werden. Für den Einbau wird kein weiteres Gewerk benötigt, ein Elektriker kann das Dosenschott selbst montieren.
In der ebenfalls ausgelobten Produktkategorie "Anlagentechnischer Brandschutz" konnte die Fachjury leider keinen Preisträger auszeichnen. Trotz einer Fülle von Einreichungen mit durchweg herausragender Produktqualität, wurden die in der Auslobung geforderten Kriterien eines besonderen Innovationsgrades, gezielter Optimierung der Anwendung und eines besonderen Marktvorteils nach Ansicht der Jury nicht überzeugend erzielt.
Ihren Höhepunkt erreichte die Preisverleihung mit der Vergabe des Ehrenpreises an Dr. Friedrich Mehl. Als langjähriger Leiter der Landesstelle Bautechnik in Leipzig und als Vertreter in der Projektgruppe Brandschutz der ARGEBau hat Dr. Mehl den Brandschutz in Deutschland nachhaltig geprägt.
Alle Gewinner erhielten die Trophäe "Brandschutz des Jahres" sowie eine Sieger-Urkunde. Der Gewinner in der Kategorie "Brandschutzkonzept" erhielt zudem einen Geldbetrag über 5.000,- Euro. Unterstützt wird die Verleihung in dieser Kategorie vom Hauptsponsor 3M. Auch im nächsten Jahr wird der Feuertrutz Verlag wieder einen innovativen Brandschutz suchen und auszeichnen. Bewerbungsschluss ist der 31.12.2011.