Die Fachjury, erstmalig unter Vorsitz von Brandassessor Peter Hilgers (Vorsitzender der BFSB - Bundesvereinigung der Fachplaner und Sachverständigen im vorbeugenden Brandschutz), wählte Anfang Januar 2013 aus den durchweg hochkarätigen Einsendungen die Preisträger. In der Kategorie "Brandschutzkonzept" beurteilte die Jury die Umsetzung der Nutzungsanforderungen, die Entwurfsqualität und den Lösungsansatz, die Bauqualität sowie die Wirtschaftlichkeit der gewählten Lösung. Bei der Wahl zum Brandschutzprodukt des Jahres - sowohl baulich, gebäudetechnisch als auch organisatorisch - stimmten auch in diesem Jahr wieder die Leser des FeuerTRUTZ Magazins ab. Über 1.500 Online-Voten über die vorgestellten Produkte trafen bis Ende Dezember ein. Die Produkte mit den meisten Stimmen in ihrer Kategorie erhielten die begehrte Auszeichnung.
Zum Gewinner in der Kategorie "Brandschutzkonzept" kürte die Fachjury das "Schlaue Haus" in Oldenburg. Das Konzept stammt von Andreas Flock (Technische Prüfgesellschaft mbH Berlin). Das "Schlaue Haus" ist eine lichtdurchflutete Kombination aus der erhaltenen Substanz des wahrscheinlich ältesten Oldenburger Bürgerhauses und seiner modernen Erweiterung durch Behnisch Architekten. Mit über 670 qm² Nutzfläche dient es als Ort für Veranstaltungen, Vorträge und Ausstellungen mit vorwiegend wissenschaftlichem Hintergrund sowie mit der Touristen-Information als erster Anlaufpunkt für Stadt-Besucher.
Der besonderen Zielstellung gemäß wird das Gebäude über Erdsonden und Wärmepumpen temperiert und durch Deckenöffnungen über sämtliche vier Geschosse überwiegend natürlich be- und entlüftet. Die Deckenöffnungen dienen dabei auch der natürlichen Belichtung des schmalen Gebäudes bis in das Erdgeschoss.
Die Jury lobte bei der Umsetzung des Brandschutzkonzeptes ausdrücklich die komplexe Bauweise, die sich durch die freie Geschossigkeit des kombinierten Neu- und Bestandsbaus auszeichnet. Die Jury bewertete zudem den Einbau eines Sicherheitstreppenraumes sowie die notwendige Bereitstellung zweier baulicher Rettungswege als besonders schlüssig. Zur Untersuchung der Brandweiterleitung über die Geschosse hinweg führte man Realbrandversuche im "Schlauen Haus" durch. Das innovative Verfahren zur Brandkontrolle ist eine Kombination aus Hochdruck-Wassernebel und gezielter Luftführung in baulichen Anlagen zur Erreichung öffentlich-rechtlicher Schutzziele und fand ebenfalls die Zustimmung der Jury.
In der Kategorie "Baulicher Brandschutz" gewann der Brandschutzkanal "G+H PYROMENT IK90 Typ BD", der aus verzinktem Blech bzw. Edelstahlblech mit einem speziellen Dämmschichtbildner und Decklack besteht. In der Kategorie "Gebäudetechnischer Brandschutz" überzeugte das "VentilatorDiagnoseSystem (VDS)" für Entrauchungsventilatoren von TROX TLT die Leser. Die TENADO GmbH gewann in der Kategorie "Organisatorischer Brandschutz" mit der Software "TENADO PROTECT 13", die u.a. das Erstellen von Flucht- und Rettungsplänen ermöglicht.
Ein Höhepunkt der Preisverleihung war die Vergabe des Ehrenpreises. Die Auszeichnung erhielt in diesem Jahr Prof. Dr.-Ing. Jürgen Wesche für seine langjährigen Dienste im Brandschutz.
Alle Gewinner bekamen die Trophäe "Brandschutz des Jahres" sowie eine Sieger-Urkunde. Andreas Flock freute sich als Gewinner in der Kategorie "Brandschutzkonzept" über die Siegerprämie von 5.000,- Euro.
Auch im nächsten Jahr wird der Feuertrutz Verlag wieder einen innovativen Brandschutz suchen und auszeichnen. Bewerbungsschluss für das Brandschutzkonzept ist der 30.11.2013.