Eine Fachjury unter dem Vorsitz von Dipl.-Ing. Thomas Kempen entschied über die Auszeichnung in den Kategorien „Brandschutzkonzepte“ und „Förderpreis“. Zum Gewinner in der Kategorie „Brandschutzkonzepte“ kürte die Jury das Konzept für das historische Laeiszgebäude in Hamburg von Dipl.-Ing. KD. Zimmermann (NGSE GmbH). Bei dem denkmalgeschützten Objekt wurde das Dachgeschoss zu Bürofläche ausgebaut. Der Sieger konnte sich über ein Preisgeld von 4.000,– Euro freuen. Die Fachjury lobte die risikogerechten Lösungen des Konzepterstellers: „Die Änderung der baurechtlichen Einstufung zu einem Hochhaus durch den Ausbau des Dachgeschosses stellte den Konzeptersteller vor eine besondere Herausforderung. Er bewahrt ein Denkmal vor einer überzogenen Brandschutzsanierung, indem er risikogerecht die Zusatznutzung im Dachgeschoss als abgeschotteten Teil bewertet. In seinem Brandschutzkonzept geht er auf die wesentlichen Risiken ein und wird dem Denkmal gerecht, in dem er eine Wassernebellöschanlage einsetzt. Gut nachgedacht und gut umgesetzt.“
Eine Anerkennung, dotiert mit 1.000,– Euro, erhielt das Brandschutzkonzept für die Viermastbark Passat von Dipl.-Ing. Ronnie Schmidt (Assmann Schmidt Ingenieure). Es handelt sich um ein denkmalgeschütztes Beherbergungs-, Veranstaltungs- und Museumsschiff, das nicht mehr seetüchtig ist. Die Begründung der Fachjury: „Das Brandschutzkonzept ist plausibel und nachvollziehbar. Der Konzeptersteller hat eine Risikoanalyse sowie entsprechende Maßnahmen erarbeitet, wie mit den besonderen Gefahren, (z. B. Verrauchung, niedrige Deckenhöhe im Versammlungsstättenbereich) umzugehen ist. Eine Herausforderung lag darin, dass dem Brandschutzkonzept kein Regelwerk zu Grund gelegt werden konnte, da es sich nicht um eine bauliche Anlage handelt.“
In der Kategorie „Förderpreis“ – gesponsert von BSCON Brandschutzconsult – werden Master- und Bachelorarbeiten zum Thema Vorbeugender Brandschutz ausgezeichnet. Die Fachjury vergab das komplette Preisgeld in Höhe von 1.500,– Euro an Carsten Luxenburger für seine Masterarbeit „Nachweismöglichkeiten für die Entrauchung von Atrien“: „Die Arbeit beschäftigt sich mit einem wichtigen und praxisorientierten Thema. Dieses wurde systematisch untersucht und hinterfragt, ob es bestimmte Randbedingungen gibt, die eine übergeordnete Rolle spielen. Es wurden viele Aspekte berücksichtigt, z.B. Geometrie und Form des Atriums, die Art der Entrauchung sowie die Lage der Rettungswege unter dem Dach. Außerdem wurde ein Vergleich mit verschiedenen Simulationsprogrammen gemacht, um zu untersuchen, ob abweichende Ergebnisse zu erwarten sind.“
In der Kategorie „Produkt des Jahres 2016“ wird die Auszeichnung für Produktlösungen im baulichen, anlagentechnischen und organisatorischen Brandschutz verliehen. Über die Gewinner entschied zu gleichen Teilen eine Online-Abstimmung unter FeuerTRUTZ-Kunden sowie die Bewertung einer Fachjury, bestehend aus Vertretern von Industrie, Planungs-, Ingenieur- und Sachverständigenbüros. Die Hilti Deutschland AG gewann in der Kategorie „Baulicher Brandschutz“ mit der Brandschutzkabelmanschette CFS-CC. In der Kategorie „Anlagentechnischer Brandschutz“ überzeugte die FR90 Brandschutzklappe, Typ FR92-Holz der Wildeboer Bauteile GmbH. In der Kategorie „Organisatorischer Brandschutz“ konnte abermals Hilti punkten und erhielt die Auszeichnung für den Brandschutz-Dokumentationsmanager CFS-DM.
Weitere Informationen zum „Brandschutz des Jahres“ gibt es online unter www.brandschutzdesjahres.de.