Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist für nahezu jeden Berufstätigen wichtig. Doch die Hürden für deren Abschluss sind hoch. Personen mit Vorerkrankungen erhalten den Versicherungsschutz häufig nur mit Risikozuschlägen oder Leistungsausschlüssen. Im Extremfall kann es auch zur Ablehnung des Antrags kommen. Entscheidend für die Höhe des Versicherungsbeitrags sind aber nicht nur das Alter und der Gesundheitszustand der zu versichernden Person - sondern insbesondere auch die berufliche Tätigkeit. Wer einen so genannten Risikoberuf erlernt oder ausübt, muss deutlich mehr bezahlen als Berufstätige mit risikoarmer Tätigkeit - und auch deutlich mehr als ein Schüler.
Schüler zahlen deutlich weniger
Ein Schüler ab Klasse 10 zahlt nach Verrechnung der Überschüsse mit monatlich knapp 18 Euro im Vergleich zu einem Bäcker-Azubi mit ca. 40 Euro weniger als die Hälfte. Auch für viele andere handwerkliche Ausbildungsberufe liegt der Beitrag weitaus höher.
Die Zahlen für weitere Ausbildungsberufe können Sie der Anlage entnehmen.
Allein der Vergleich zwischen Schüler und Bäckerlehrling verdeutlicht schon eindrucksvoll: Für diejenigen, die einen körperlich anstrengenden Beruf erlernen wollen, macht Abwarten keinen Sinn. Nach Abschluss der Schule kann es je nach Ausbildungsberuf sehr teuer werden. Auch weiteres Warten bis zum Berufsabschluss ändert daran nichts - es wächst lediglich die Gefahr, dass der BU-Schutz wegen inzwischen eingetretener Vorerkrankungen nur noch mit Risikozuschlägen oder auch gar nicht mehr abgeschlossen werden kann.
Auf Nachversicherungsgarantie achten
Im Falle einer Berufsunfähigkeit sind 500 Euro Rente auf Dauer viel zu wenig. Doch wer bei der Auswahl des Tarifs neben den allgemein wichtigen Punkten auch auf eine sehr gute Nachversicherungsgarantie achtet, kann die BU-Rente später erhöhen - ohne dann einen Risikozuschlag befürchten zu müssen. Wenn der Versicherer bei der Nachversicherung nicht nur auf eine erneute Gesundheitsprüfung, sondern auch auf eine Prüfung des ausgeübten Berufs verzichtet, kann man sowohl den guten Gesundheitszustand als auch die günstige Berufsgruppeneinstufung für spätere Erhöhungen "einfrieren" und sich bzw. seinem Kind dauerhaft günstige Beiträge sichern.
Beratung beim Spezialisten
Aus diesem Grund sollten sich Eltern, deren Kinder nach Abschluss des laufenden Schuljahrs einen handwerklichen oder sonstigen körperlich anstrengenden Beruf erlernen oder ausüben wollen, schon jetzt beraten lassen. Allerdings bieten nicht alle Versicherungsgesellschaften hierfür geeignete Tarife an. Auf Berufsunfähigkeitsversicherungen spezialisierte Berater der Verbraucherzentralen und auch derart spezialisierte Versicherungsmakler sind jedoch an keine bestimmte Versicherungsgesellschaft gebunden und können mit ihrem Fachwissen einen für Schüler optimalen Tarif empfehlen.