Markus Runde, Geschäftsführer der VG Media, problematisierte die industriepolitische Auseinandersetzung zwischen privat finanzierten Inhalteanbietern auf der einen und Infrastrukturbetreibern auf der anderen Seite. "Auch in einer digitalisierten Fernseh- und Hörfunkwirtschaft ist das Eigentumsrecht eine der Säulen unserer verfassungsrechtlich garantierten Freiheitsrechte. Wer Urheber- und Leistungsschutzrechte verwertet, hat dafür - unabhängig davon, ob der Vertriebsweg analog oder digital ist, der Verwerter eine Punkt zu Punkt-Verbindung oder das Internet wählt - eine angemessene Vergütung an die Rechteinhaber zu zahlen."
Maren Ruhfus betonte angesichts der fortschreitenden Digitalisierung und der damit verbundenen Monopolisierung von Informationen und Unterhaltung auf wenigen Plattformen die Notwendigkeit eines gemeinsamen Vorgehens der privat finanzierten Inhalteanbieter. Zum Abschluss wandte sie sich mit einem Appell an die Vertreter der Kultur- und Kreativwirtschaft: "Lassen Sie uns gemeinsam für den Wert kultureller und medialer Inhalte und für unsere verfasste Eigentumsordnung eintreten. Die VG Media und die durch sie vertretenen privaten Sendeunternehmen haben Sie hier an Ihrer Seite."
Die VG Media hat als Verwertungsgesellschaft der privaten Sendeunternehmen eine wichtige Rolle bei der Refinanzierung des für die Zuschauer und Zuhörer kostenfreien Fernseh- und Hörfunkprogramms. Seit 2003 hat sie insgesamt rund 400 Millionen Euro an die 143 wahrnehmungsberechtigten Sendeunternehmen ausgeschüttet. Erst kürzlich wurden ihr vom Landgericht Berlin weitere 46 Millionen Euro für die Verwertung der privaten Hörfunk- und Fernsehprogramme im Wege der Kabelweitersendung durch die Kabel Deutschland GmbH zugesprochen.