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Bundesrats-Ausschuss tagt über Wildtierverbot für Zirkusse

VIER PFOTEN: Regelung muss für alle Zirkusunternehmen gelten und schnell umgesetzt werden

(lifePR) (Hamburg, )
Am Montag, den 7. November berät der Ausschuss für Agrarpolitik und Verbraucherschutz des Bundesrats über ein Haltungsverbot für Wildtiere in fahrenden Zirkussen. Bei der nicht öffentlichen Sitzung steht ein Antrag Hamburgs auf der Tagesordnung, der sich für ein Verbot von Affen, Elefanten, Großbären, Giraffen, Nashörnern und Flusspferden ausspricht. Die Tierschutzorganisation VIER PFOTEN begrüßt diesen mittlerweile zweiten Ländervorstoß für ein Verbot. Er wurde nötig, weil ein ähnlicher, von Hessen angeregter Bundesratsbeschluss aus 2003 seit Jahren vom verantwortlichen Bundesverbraucherministerium und der CDU-Bundestagsfraktion blockiert wird. "Die neue Länderinitiative ist ein klares Signal, der katastrophalen Haltung von Wildtieren in Zirkussen endlich ein Ende zu setzen. Ausnahmen für große Zirkusse, wie sie 2003 noch möglich waren, dürfen dieses Mal jedoch nicht beschlossen werden", appelliert Thomas Pietsch, Wildtierexperte bei VIER PFOTEN, an die Bundesländer. Ein positives Votum des Bundesrats, das offiziell bei der Plenumssitzung am 25. November erfolgen dürfte, gilt als sehr wahrscheinlich. Damit wäre Bundesministerin Ilse Aigner wieder einmal aufgefordert, der Tierquälerei in Zirkussen endlich ein Ende zu setzen.

Ein Wermutstropfen des Antrages ist die vergleichsweise kurze Verbotsliste von Wildtieren. So sind Löwen und Tiger leider nicht enthalten, obwohl diese Arten vermutlich am häufigsten von Zirkussen mitgeführt werden. Aber auch Greifvögel, Pinguine oder Wölfe, deren Haltung bereits heute in den bestehenden Leitlinien für Zirkusse klar abgelehnt wird, sind nicht aufgeführt. "Wir würden uns wünschen, dass diese Liste noch deutlich verlängert wird. Spätestens wenn eine Umsetzung des Antrages ansteht, muss im Hinblick auf die zu verbietenden Tierarten nachgelegt werden", sagt Pietsch.

Die Wildtierhaltung im Zirkus steht in Deutschland und anderen Ländern seit langem in der Kritik. Immer wieder werden gravierende Missstände bis hin zu brutalen Misshandlungen aufgedeckt. Ausbrüche von Zirkustieren sind an der Tagesordnung und regelmäßig werden Besucher und Tiertrainer bei Unfällen mit Wildtieren verletzt. Neben Tierschutzverbänden und Bundesländern fordert auch die Bundestierärztekammer ein Verbot der Wildtierhaltung in Zirkussen. Eine repräsentative forsa-Umfrage vom September 2011 im Auftrag von VIER PFOTEN ergab, dass 65 Prozent der Bundesbürger ein konsequentes Verbot befürworten.

Die wirtschaftlichen Auswirkungen eines Verbotes für die betroffenen Zirkusse wären nach Überzeugung von VIER PFOTEN gering. Dies belegt eine weitere repräsentative forsa-Befragung für VIER PFOTEN vom September 2011: danach haben knapp 70 Prozent der Befragten Spaß an Artisten, Clowns und Zauberern. Auf Elefanten, Löwen oder Nashörner in der Manege können sie gut verzichten. "Ein klares Votum für den Tierschutz und einen modernen Zirkus", so Thomas Pietsch. Nur 11 Prozent der Deutschen wollen dagegen auf Wildtiere überhaupt nicht verzichten. "Wenn Unternehmen wie Circus Krone auf die enorm kostenintensive Haltung anspruchsvoller Wildtiere verzichten würden, würden die Kosteneinsparungen die geringen Zuschauerverluste wahrscheinlich sogar übersteigen", vermutet Pietsch. Das von deutschen Wildtierzirkussen oft beschworene Schreckensszenario des wirtschaftlichen Niederganges einer traditionsreichen Branche ist falsch. Dies zeigen nicht zuletzt auch erfolgreiche Unternehmen wie Zirkus Roncalli und Cirque de Soleil, die Jahr für Jahr ohne Wildtiere große Erfolge feiern.

Zur forsa-Umfrage: http://www.vier-pfoten.de/...

Weitere Informationen auf www.vier-pfoten.de/stopit.

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VIER PFOTEN ist eine internationale Tierschutzorganisation mit Hauptsitz in Wien. Seit 1988 setzt sich die Organisation für den Schutz der Tiere ein - mit Projekten, Kampagnen, Informations- und Lobbyarbeit. Das Ziel von VIER PFOTEN ist, in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft Veränderungen zum Wohle der Tiere zu erreichen und zu etablieren.

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