Frage:
Was gehört für Sie zu einem gelungenen Urlaub?
Postel:
Ich war schon immer ein Mensch, der das Wasser mag. Daher zieht es mich so oft wie möglich an die Küste und ans Meer. Nur im Winterurlaub bin ich in den Bergen unterwegs. Grundsätzlich entspanne ich gern im Urlaub, ruhe mich von meinen Engagements und Dreharbeiten aus und genieße die Zeit mit meiner Familie. Andererseits brauche ich neue Reize, möchte gern viel Neues entdecken. Auf der Flusskreuzfahrt mit der Viking Primadonna fand ich genau die richtige Mischung aus Beschaulichkeit und spannenden Ausflügen.
Frage:
Welche Eindrücke haben Sie von der Reise mitgebracht?
Postel:
Es sind auf jeden Fall viel mehr und vielseitigere Eindrücke als ich vorher vermutet hätte! Ich habe zum ersten Mal eine Flusskreuzfahrt unternommen. Als ich hörte, dass sich zumeist Menschen ab 50 Jahren für diese Urlaubsform interessieren, habe ich - offen gestanden - mit viel ruhigerem "Fahrwasser" gerechnet. Aber: Tatsächlich waren viele Leute meines Alters an Bord und natürlich auch Ältere, die allerdings für mich erstaunlich weltoffen, aktiv und unternehmungslustig waren.
Frage:
Was hat Sie noch beeindruckt?
Postel:
Ich bin nach wie vor begeistert, wie ungeheuer viel ich auf dieser Reise erfahren, erlebt und kennen gelernt habe. Meine Eltern und ich haben nicht eine Minute der kostbaren Zeit damit vertrödelt, auf Verkehrsverbindungen zu warten, Eintrittszeiten von Museen zu recherchieren oder uns zu verlaufen. Stattdessen haben uns extrem kompetente Reiseleiterinnen persönlich begleitet, alles für uns organisiert und selbst meine detailliertesten Fragen beantwortet. So konnten wir in nur acht Tagen unglaublich viel sehen und entdecken!
Frage:
Von Passau nach Budapest und zurück - dabei erlebt man große und kleine Städte, Folklore, Kultur, das Leben auf dem Land. Was hat Ihnen auf der Reise am besten gefallen?
Postel:
Sowohl Budapest als auch Wien sind Städte, in die ich unbedingt zurückkehren möchte.
Frage:
Haben Sie Ihre persönliche Reiseform entdeckt?
Postel:
Es war in der Tat eine meiner schönsten Reisen. Denn während der kurzen Zeit habe ich innere Ruhe und Gelassenheit gefunden. Ich habe jede kontemplative Minute genossen und jeden neuen Eindruck.
Übrigens fand ich auch das Kapitänsdinner, das ich schon von unseren Dreharbeiten bei Hochseekreuzfahrten kannte, sehr unterhaltsam. So ein Kapitän hat einfach jede Menge erlebt, viel von der Welt gesehen und konnte in meinem Fall auch noch höchst amüsant darüber berichten. Wir hatten einen sehr amüsanten Abend.
Frage:
Sie waren also nicht das letzte Mal an Bord?
Postel:
Mit Sicherheit nicht! Für meinen 17-jährigen Sohn wäre so eine Flussreise zwar nicht das Richtige, denn Teenager brauchen Gleichaltrige und mehr Action. Aber meine Eltern und ich planen bereits unsere nächste Flusskreuzfahrt, die uns vielleicht durch Frankreich führen wird. Ich freue mich schon auf die nächste gemeinsame Tour. Und ich fand es sehr schön zu sehen, dass Flusskreuzfahrten offenbar eine Generationen übergreifende Urlaubsform sind, die man auch in höherem Alter noch gut unternehmen kann.
Frage:
Wie privat können Sie als bekannte Schauspielerin im Urlaub überhaupt sein?
Postel:
Natürlich werde ich schon erkannt, wenn ich unterwegs bin. Es ist meist wie ein kleines Lauffeuer unter den übrigen Touristen und irgendwann merke ich, dass ich häufiger die Urlaubsfotos der anderen ziere, als ich vielleicht möchte. Aber die Gäste an Bord der Viking Primadonna waren einfach nur sehr lieb. Einige haben meine Lesungen an Bord zum Anlass genommen, um mich anzusprechen. Sie haben sich zum Beispiel für die spannende Lesung mit Krimis von Elisabeth George und die amüsanten Gedichte meines Vaters bedankt oder uns eine schöne Reise gewünscht. Es haben sich übrigens sehr viele Urlauber für das Buch meines Vaters interessiert, aus dem wir auch vorgelesen haben. Besonders die Versform und der Humor des Buches "Tiere auf Versfuß" kamen großartig bei den Reisenden an.
Sabine Postel geb. am 10. Mai 1954, stand schon als Schülerin mit Marius Müller-Westernhagen für den Kinderfunk des WDR vor dem Mikrofon. Nach dem Abitur besuchte sie die Schauspielschule Bochum und studierte außerdem Germanistik und Bildende Kunst.
Neben der Schauspielerei arbeitet Sabine Postel auch noch als Hörspiel- und als Synchronsprecherin. Seit 1997 ist Sabine Postel vor allem als Kommissarin Inga Lürsen im Tatort von Radio Bremen bekannt.
Sabine Postel heiratete 1990 den Literaturwissenschaftler und Journalisten Dr. Otto Riewoldt (Sohn Moritz wurde 1992 geboren), der im Januar 2003 im Alter von 52 Jahren in Köln starb. Seit 2005 engagiert sie sich als Botschafterin für das Bremer Zentrum für trauernde Kinder und Jugendliche e. V., um das Thema "Trauer von Kindern und Jugendlichen" in der Öffentlichkeit bekannter zu machen.