Das Nabelschnurblut eines Neugeborenen enthält Stammzellen, die für vielfältige medizinische Zwecke genutzt werden können. Am häufigsten ist derzeit die Anwendung von Stammzellen im Bereich der Krebstherapie. Von der Erkrankung hängt ab, ob eigene oder fremde Stammzellen besser geeignet sind.
Mit "VITAplusSpende" können werdende Eltern jetzt in beiden Fällen etwas Gutes tun. Denn die Nabelschnurblut-Stammzellen stehen dem Kind selbst zur Verfügung und können bei entsprechender Eignung gleichzeitig in ein internationales Spenderegister eingestellt werden. Geben die Eltern im Fall einer Spendeanfrage das Blut an einen schwer kranken fremden Empfänger ab, erhalten sie die bis dahin an VITA 34 gezahlte Vergütung zurück erstattet.
Bisher war die Spende von Nabelschnurblut nur in etwa acht Prozent der Entbindungskliniken möglich. VITA 34 kooperiert mit 900 von 950 Entbindungskliniken in ganz Deutschland und kann damit die Spende erstmals bundesweit anbieten.
Dr. Eberhard Lampeter, Ärztlicher Leiter von VITA 34, erläutert: "Wir erfüllen damit einen Wunsch der Eltern selbst. In einer Umfrage von Forsa hatten 85% der Eltern angegeben, dass sie sich eine Kombination von Eigenvorsorge für das eigene Kind und Nabelschnurblut-Spende wünschen würden."
Das neue Modell ist auch von Gynäkologen sehr positiv aufgenommen worden. "Nabelschnurblut ist eigentlich zu wertvoll, um es wegzuwerfen", so Professor Wolfgang Holzgreve, Departmentvorsteher und Chefarzt der Frauenklinik am Universitätsspital Basel. "Die Idee von VITA 34 ermöglicht es die Grenzen zwischen öffentlicher und privater Stammzellen-Spenden zu überwinden."
VITA 34 wurde 1997 von Ärzten in Leipzig gegründet und feierte im November 2007 sein zehnjähriges Bestehen. Heute ist VITA 34 mit 44.000 eingelagerten Stammzellproben die größte Nabelschnurblutbank im deutschsprachigen Raum. Stammzellpräparate von VITA 34 wurden bereits zur Behandlung von Patienten eingesetzt.