"Lithium-Ionen-Akkus sind nicht grundsätzlich gefährlicher als andere Akku-Technologien. Es gibt allerdings unterschiedliche Anoden- und Kathoden-Materialien, die verwendet werden. Früher waren Lithium-Ionen-Kobalt-Akkus mit Kobalt-Kathoden weit verbreitet und das ist tatsächlich eine gefährliche Technologie", so Bauer im Gespräch mit dem Fachmedium "Elektronikpraxis".
Genau diese Technologie wird aber offenbar in den Akkus der Boeing 787 eingesetzt. "Es ging hier wohl darum, noch das letzte Quäntchen an Kapazität herauszukitzeln", so Bauer über die Gründe für diese Entscheidung. Beim Dreamliner werden viele Funktionen elektrisch betrieben, so dass das elektrische System des Flugzeugs eine Kapazität von 1,5 Megawatt hat - genug um rund 400 Haushalte mit Strom zu versorgen. Allerdings gibt es laut Sven Bauer auch bei dieser Kathoden-Technologie Möglichkeiten, den gefährlichen Thermal Runaway zu verhindern, also das Entstehen eines nahezu unkontrollierbaren Feuers. "Das funktioniert zum Beispiel durch eine Trennung von Kathode und Anode durch Keramik-Separatoren, die bei einer bestimmten Temperatur schmelzen und den Ionenfluss binden, sodass die Zelle nie mehr als 170 Grad Celsius erreicht, also unterhalb der Brenntemperatur von Lithium von 173 Grad", erklärt Bauer.
Bei den Zwischenfällen mit der Boeing 787 sei es trotz der Akku-Überhitzung entgegen Medienberichten offensichtlich nicht zu einem Thermal Runaway gekommen: "Sonst wäre von dem Flugzeug wohl nichts übriggeblieben", so Sven Bauer. Das gesamte Interview finden Sie unter http://tinyurl.com/ac2e6cj.
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