Nathan Baskind, ein amerikanischer Offizier jüdischen Glaubens, starb vor 80 Jahren während der Kämpfe im Juni 1944 in der Normandie. Während der Schlacht um Cherbourg war der 28-Jährige Lieutnant schwer verwundet worden und kam in ein deutsches Militärlazarett, wo er kurz darauf verstarb. Gemeinsam mit deutschen Kriegstoten, deren Gebeine nicht mehr identifizierbar waren, wurde er im Chaos der Kämpfe in einem Massengrab in Marigny beigesetzt.
Im Rahmen der „Operation Benjamin“ konnten seine sterblichen Überreste geborgen und seine Identität mit Hilfe von DNA-Proben offiziell bestätigt werden. Dazu arbeitete der Volksbund eng mit amerikanischen Behörden zusammen wie u.a. der Defense POW/MIA Accounting Agency (DPAA), eine Dienststelle des Verteidigungsministeriums der Vereinigten Staaten.
Übergabe an US-Army in Landstuhl
Nach einer protokollarischen Dokumentation im Regional Medical Center erfolgte die feierliche Übergabe in der Kapelle der US-Kaserne in Landstuhl, Rheinland-Pfalz. Die militärische Zeremonie wurde seitens des Volksbundes von Arne Schrader, Leiter der Abteilung Kriegsgräberdienst, federführend organisiert, von amerikanischer Seite koordinierte Maureen Shrewsbury die Veranstaltung. Schrader übergab den Sarg von Baskind zusammen mit Brigadegeneral a.D. Manfred Hofmeyer und Oberleutnant Dominik Fischer an Colonel Todd Allison, stellvertretende Kommandeur des 21st Theater Sustainment Command, des Logistikkommandos der US Amy in Europa. Oberleutnant Fischer salutierte mit den Worten:
„Hiermit übergebe ich im Namen der Bundesrepublik Deutschland die Gebeine von Oberleutnant Nathan B. Baskind – er fiel für die Freiheit!“
Clemonte Mills, Direktor der Abteilung „Mortuary Affairs“ in Landstuhl nahm die Gebeine zuletzt in Empfang. Das Mortuary Affairs ist dem 21st Theater Sustainment Command zugeordnet und für die Bergung, Identifizierung, den Transport und die Beerdigung amerikanischer Soldaten verantwortlich.
Das Gebet sprach Militärrabbiner Levy Pekar, es folgte das amerikanische Totensignal. Eine deutsche Ehrengarde, das Luftwaffenausbildungsbataillon aus Germersheim, stand Spalier.
Mehr als 100 deutsche und amerikanische Gäste nahmen an der Zeremonie teil. Die Gebeine von Nathan Baskind werden im Juni auf einer amerikanischen Kriegsgräberstätte beigesetzt.