Angehörige reisen zum Grab des Vaters
80 Jahre später sind Vertreterinnen und Vertreter der einstigen Kriegsgegner dort zu einer internationalen Gedenkfeier zusammengetroffen und gedachten gemeinsam der Opfer. Auch Angehörige der Toten, die auf der Kriegsgräberstätte Monte Cassino ruhen, nehmen an der Gedenkveranstaltung teil. Heinz Gerdes und sein Sohn Holger waren aus dem rund 1000 Kilometer entfernten Kufstein in Tirol angereist, um das Grab des Vaters Helmut zu besuchen.
Volksbund kann nach Jahrzehnten noch Schicksale klären
Pierluigi Pontone, Vize-Bürgermeister der Gemeinde Cassino und Dr. Hans-Dieter Lucas, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland, begrüßten die rund 200 Gäste. Der Verein „Salerno 1943“ übergab dem deutschen Botschafter Lukas zwei Erkennungsmarken deutscher Soldaten, die dieser zur Identifizierung an den Volksbund weiterreichte. Die Gebeine der unlängst gefundenen deutschen Soldaten werden auf der deutschen Kriegsgräberstätte eingebettet.
Blumen für die Unbekannten
Bereits am Vortag hatte die Delegation des Volksbunds unter Leitung des Vorstandsmitgliedes Hartmut Tölle Kränze an den Gedenkstätten Frankreichs, Italiens, des Commonwealth und auf dem Friedhof Polens unterhalb der Abtei Montecassino niedergelegt und dort den Opfern gedacht. Für die Gräber der unbekannten Soldaten, die häufig ungeschmückt bleiben, hatte der Volksbund mit der Aktion „Blumen für die Unbekannten“ gesammelt. 100 Gräber der Unbekannten wurden mit weißen Nelkensträußen geschmückt.
Ort der Begegnung, zwischen Generationen und Nationen
Die Kriegsgräberstätte Monte Cassino war 2022 um eine internationale Ausstellung erweitert worden, die den Kriegsschauplatz Cassino und die historischen Ereignisse aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet. Heute ist sie ein internationaler und generationenübergreifender Begegnungsort. Jugendliche erleben Geschichte am authentischen historischen Ort, sie sehen die Folgen des Krieges und erkennen den Wert des Friedens.