In diesen Wochen bekommen viele privat Krankenversicherte per Post mitgeteilt, um wie viel ihre Beiträge ab Januar 2019 steigen werden. In den letzten zehn Jahren lag die durchschnittliche Steigerungsrate bei etwa 3 Prozent, auch zweistellige Beistragssprünge waren keine Seltenheit. Der Grund: Die Versicherten leben immer länger, die Gesundheitskosten explodieren und die Versicherer kämpfen mit schrumpfenden Anlageerträgen.
Am stärksten betroffen: privat Krankenversicherte im Rentenalter
Besonders ältere Versicherte stöhnen unter der wachsenden Beitragslast. Versicherte, die ihre Krankenversicherung vor Jahrzehnten abgeschlossen haben, zahlen oft die höchsten Prämien. Zusätzlich entfällt nach der Erwerbsaufgabe der Beitragsanteil, den der Arbeitgeber zuschießt. Die Zuschüsse aus der Rentenversicherung gleichen diese Einbußen zumeist nicht aus.
Abhilfe schafft ein Wechsel in einen anderen Tarif der gleichen Gesellschaft. „Dadurch können Versicherte jedes Jahr bis zu mehreren Tausende Euro sparen“, betont Tom Friess, Geschäftsführer des VZ VemögensZentrums. Dabei müssten Versicherte nicht auf gewohnte Leistungen verzichten, im Gegenteil, manche Taifoptimierung bringt individuell besser angepasste Leistungen. Das folgende Beispiel eines VZ-Kunden zeigt, wie groß das Sparpotenzial ist.
Beispiel: Thomas Goppel aus Nürnberg (Name geändert) zahlte bislang für seine private Krankenversicherung 666 Euro pro Monat bzw. 8.000 Euro pro Jahr. Da dem 60-jährigen das auf Dauer zu teuer war, wechselte er in einen günstigeren Tarif bei seinem Versicherer. Dabei war ihm wichtig, dass seine Wunschleistungen erhalten bleiben. Daher waren die Unterbringung im 1-Bett-Zimmer, die Privatarztbehandlung, die vollständige Kostenübernahme bei Zahnbehandlungen sowie beim Zahnersatz (80 %) nicht verhandelbar.
Die PKV-Experten des VZ VermögensZentrums durchforsteten die Tarifoptionen des Versicherers und fanden einen Tarif, der mehr als die Hälfte günstiger ist. Seither zahlt Herr Goppel jetzt nur noch 327 Euro pro Monat bzw. 3.925 Euro im Jahr. Die Leistungen blieben weitgehend identisch. Einzig der Selbstbehalt stieg an, und zwar von 620 Euro auf 2.000 Euro. Er umfasst jetzt neben ambulanten Behandlungen auch stationäre und Zahnbehandlungen. Unterm Strich gewinnt Herr Goppel aber deutlich: Bei Leistungsfreiheit spart er 4.075 Euro pro Jahr, das sind mehr als 50 Prozent. Im Leistungsfall spart er immerhin noch 31 Prozent, das sind 2.695 Euro pro Jahr.
Fehler beim Tarifwechsel vermeiden
Beitragserhöhungen sind ärgerlich, aber nicht unabwendbar. Ein neuer Tarif hilft Kosten zu senken. „Der Tarifwechsel ist kostenfrei und jederzeit möglich“, erklärt Friess. In Eigenregie gelinge er aber nur schwer, denn Versicherer und Makler bieten hier kaum Unterstützung, da sie an Beitragssenkungen naturgemäß wenig Interesse haben. Sein Tipp: Unabhängige Krankenversicherungs-Experten haben Zugang zum gesamten Spektrum von Krankenversicherungstarifen und filtern – frei von Eigeninteressen – die optimale Option für Versicherte heraus. Bei der Tarifumstellung sollte man diese Fehler vermeiden:
- Wechseln Sie als langjährig Versicherter auf keinen Fall den Versicherer. Nur so bleiben Altersrückstellungen in voller Höhe erhalten.
- Steigen Sie nicht vorschnell in den Basistarif um. Suchen Sie nach einem Tarif mit einem optimalen Preis-Leistungs-Verhältnis.
- Akzeptieren Sie keine Altersgrenze, beim Tarif-Wechsel gibt es nämlich keine. Das Alter 55 gilt für den erstmaligen Eintritt in die PKV.
- Lassen Sie sich nicht blenden. Für den Anbieter-Wechsel ist nicht zwingend eine Gesundheitsprüfung nötig, Risikozuschläge und Tarife für Neukunden sind unzulässig.