Michael Hörl vertritt in seinem Buch "Die Finanzkrise und die Gier der kleinen Leute" Thesen, die dem politischen Mainstream widersprechen und die Banker (beinahe) aus der Verantwortung für die Finanz- und Schuldenkrise der Staaten entlassen. Nicht Kreditinstitute und die weltweit an den Kapitalmärkten tätigen Spekulanten tragen daran Schuld, sondern eine falsch verstandene Wirtschaftspolitik, die auf übermäßiger Verschuldung der Staatshaushalte basiert. Nicht die Stützung von Banken hat das Staatsbudget ins Wanken gebracht, sondern mannigfaltige Sozialausgaben, die von den Wählern selbst gefordert wurden.
Als Österreicher wählt Michael Hörl folgerichtig die österreichische Perspektive, wenn er anhand des "Systems Kreisky" zu erklären versucht, weshalb Politiker immer wieder in Versuchung geraten, die Staatsverschuldung zu erhöhen. Wählergeschenke werden demnach zur Voraussetzung dafür, dass Politiker in Österreich ab den 1970er-Jahren überhaupt noch Wahlen gewinnen können, wer sich die meisten neuen Sozialleistungen ausdenkt, geht als Gewinner aus dem Rennen hervor. Warnungen der Wirtschaftsforscher wurden ignoriert, dass weitere Sozialausgaben und Steuererleichterungen zu einer Erhöhung des Defizits führen würden. Michael Hörl zeigt diese Zusammenhänge auf und stellt dar, wie Bürger mit falschen Forderungen und Politiker mit unbedingtem Machtwillen gemeinsam die Probleme herbeigeführt haben, die am Staatsbankrott Griechenlands am deutlichsten abzulesen sind.
Zu einer globalen Krise konnte es im Finanzsektor jedoch nur dadurch kommen, dass die USA als größte Industrienation eine ähnliche Politik verfolgt haben, wie sie im "System Kreisky" in Österreich vorgeführt wurde. Um auch für die unteren Schichten den "American Dream" Wirklichkeit werden zu lassen, zwang die politische Führung Bausparkassen Konsumentenkredite an Millionen Bürger zu vergeben und die Bonitätskriterien aufzuweichen. Das Buch von Michael Hörl verdeutlicht anhand solcher und ähnlicher Beispiele, dass Investmentbanken zwar von dem Schuldenspiel profitiert haben, dass es jedoch der Staat gewesen ist, der es sich ausgedacht hat. Nicht zuletzt die Zukunftsthesen für ein verantwortungsvolles wirtschaftliches Handeln, die der Autor aus diesen Beobachtungen ableitet, macht dieses Buch auch für junge Leser interessant, die im Wirtschaftsleben Orientierung benötigen.
Michael Hörl
Der Autor und studierte Betriebswirt Michael Hörl wurde 1969 in Österreich geboren und verbrachte seine Kindheit in Salzburg. Früh interessierte er sich für wirtschaftliche Zusammenhänge, sammelte zu Beginn der 90er-Jahre Berufserfahrung in Deutschland und den USA und arbeitete in der Außenhandelsstelle Österreichs in Johannesburg. Er war nebenberuflich tätig in der Erwachsenenbildung und arbeitet als Lehrer.
Website des Autors: http://www.michaelhoerl.at
Michael Hörl stellt am 28.07. im Literaturhaus Berlin sein Buch vor. Details unter:
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