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Wallis Tourismus

Acht Stunden und ein ganzer Urlaub

Die Entdeckung eines fast unbekannten Stücks Wallis

(lifePR) (Sion, )
Die Schweizer Region Chablais ist der Anfang des Kantons Wallis oder sein Ende, je nachdem, ob man aus dem Norden anreist oder aus dem Süden kommt und den legendären Großen St. Bernhard gerade hinter sich gebracht hat. Auch sonst tut man sich mit der gefühlsmäßigen Einordnung dieses Landstrichs nicht ganz leicht. Fast mediterran mutet das Nordufer des Genfer Sees an, doch schon wenige Kilometer weiter bei Monthey schlängelt sich die Straße höher und immer höher in alpine Regionen, die mächtigen Dents du Midi fest im Blick. Ist das hier noch die Schweiz oder doch schon Frankreich? Es ist die Schweiz, wie unser Führer, der uns im Dörfchen Morgins in Empfang nimmt, ausdrücklich betont. Steve heißt er, kommt eigentlich aus Basel-Land, kennt aber das Val d'Illiez und die grenzüberschreitende Region Portes du Soleil wie seine Westentasche.

Es ist 10 Uhr, weshalb Steve uns und seine Begleiterin Nathalie gleich ins Auto packt und rüber fährt nach Champéry. Ob wir Lust hätten auf einen Hochseilgarten? Nicht so ein Allerweltsding für's Teamtraining, sondern richtig heftig. Zehn Meter hoch auf einen Riesenbaum klettern, um dann 180 Meter weit frei über eine Schlucht zu schweben - so in der Art. Wir haben Lust, verlassen Champéry und fahren auf eine steile Wand zu, auf der von weitem in Riesenlettern das Wort "Défago" steht. Wirkt irgendwie wie das Hollywood, das am Rande von L.A. vom weltberühmten Filmparadies kündet. Steve entlässt uns nach kurzer Fahrt aus seinem Offroad, wandert mit uns erst ein Stück Weges in einen Graben hinunter, um dann gleich wieder aufwärts zu streben, bis wir den Aventure Team Parc erreicht haben.

Laurent, der den Hochseilgarten managt, spricht nicht deutsch, wir kein Französisch, so weist er uns in einem faszinierenden Franko-Englisch in die Sicherheitsvorkehrungen des Abenteuerspielplatzes für die Mutigen ein. Zuerst Karabiner eins einhängen, dann die Nummer zwei, dann den Rollbügel, dann abstoßen - und ab geht die Post. Was daran gefährlich sein soll? Ist wie das Rollseil auf dem Kinderspielplatz, nur eben etwas länger und höher. Doch schon an Station zwei kommt die Antwort. Kaum ist man auf der kleinen Plattform gelandet, die an eine hoch aufragende Tanne montiert ist, sinkt der Mumm in die Zehen. Da rauf? Ja, da rauf, meint Laurent und weist auf eine Seiltreppe, die höchst beweglich an den Baumstamm gehängt ist und senkrecht nach oben führt. Zehn Meter vielleicht, gefühlt aber sicher fünfzig.

Dort oben ist eine weitere Plattform zu sehen und der Beginn eines Seils, das sich über den tiefen Graben spannt und irgendwo im Nirwana endet. Laurent behauptet, dass nach 180 Metern Rollflug eine weitere Plattform wartet. Wer's glaubt! Das Ringen mit sich selbst beginnt. Soll ich da wirklich hoch, will ich da wirklich rüber? Zum Schluss siegt der Schisser und wir, die wir noch vor einer halben Stunde mutig den großen Kick gefordert hatten, hängen uns in ein kurzes Anschluss-Seil ein, das uns hinüber zum

Hang und in Sicherheit bringt. Lediglich Nathalie kennt weder Angst noch Schmerz, klettert hoch, schwingt sich seilbefördert über den Graben und kehrt nach einer Reihe weiterer Seilstationen lachend zurück zum Ausgangspunkt, wo wir anderen sehr kleinlaut warten.

Und nun "Défago". Überhaupt nicht gefährlich meint Nathalie und hat Recht. Die "Galerie Défago" ist nach einem Herrn benannt, der diesen Weg vor Jahrzehnten in den steil abstürzenden Fels gehauen und dann mit einem Geländer gesichert hat. So spaziert man jetzt bequem den rund 600 Meter langen Pfad entlang, unter überhängenden Felsen durch, gönnt sich einen prickelnden Blick in die Tiefe, schaut hinüber auf eine andere Felswand, wo sich einige Kletterer gerade über die Via Ferrata nach oben hangeln.

Am Ende der Galerie Défago ein kurzer Aufstieg zur Cantine des Rives. Ein typisches Walliser Hüttenrestaurant, grandiose Aussicht. Und was für ein Raclette! Der Wirt hält den Käselaib vor ein Holzofenfeuer, lässt die Schnittfläche schön anschmelzen, streicht dann ab. Frisch und kräftig duftend landet die Pracht auf dem Teller und dann auf unserem Tisch. Obwohl bereits nach zwei Durchgängen satt, will man dennoch nicht aufhören. Und am liebsten hier in der Sonne liegen bleiben und dösen. Doch Steve drängt zum Aufbruch. Wir fahren nach Champoussin, im Winter ein bekanntes Skidorf, im Sommer Bikers Paradise. Wir halten an der Ferme à Gaby, Ziegenfarm, Käserei und eine tolle Geschäftsidee.

Der heutige Besitzer sann vor Jahren darüber nach, wie er zu Startkapital für seine Käsealm mit Restaurant kommen könnte und hatte dann die Eingebung, sich jede Ziege von einem Namensgeber sponsern zu lassen. Jeder "Investor" erhält für seinen Einsatz Jahr für Jahr eine Rendite in Form von Naturalien. Die Sache funktionierte und heute ist die Ferme à Gaby in Sachen Käse und als Ausflugsziel eine gefragte Adresse. Eine Schau für sich ist übrigens Käsemeister Pierre, der uns durch die Produktion und in den Käsekeller führt. Er macht das mit einer derartigen Begeisterung, zeigt uns, wie gewässert, gewendet und geprüft wird, sodass wir am Ende nicht umhin können, die Ergebnisse seiner Kunst in dem kleinen Laden zu kosten und zu kaufen.

Nach Raclette dort und Käseprobe hier macht sich ein deutliches Spannen um die Hüften bemerkbar, also muss was passieren. Der Wagen bleibt stehen, wir steigen in die Wanderstiefel und aufwärts geht's in Richtung Col des Portes du Soleil. Unter uns verschwindet Champoussin, immer wieder drehen wir uns um, um ins Rhonetal hinüber zu blicken und auf die Dents du Midi, die so unverschämt selbstbewusst da stehen, als wollten sie fragen: "Hast Du je ein schöneres Bergmassiv gesehen als uns?". Nach einer knappen, aber schweißtreibenden Stunde haben wir die Passhöhe erreicht. Frankreich ist hier schon zum Greifen nahe und eine Tafel kündet davon, dass sich an diesem Ort jedes Jahr im Juli die Schweizer und die französischen Bewohner des Lebensraumes Portes du Soleil treffen, um ihre gemeinsame Heimat zu feiern. Ein letzter Blick zurück auf die Dents du Midi, dann führt der Weg nach unten, querbeet über die Almen, begleitet von hundertfachem Kuhgebimmel, das von den umgebenden Bergen magisch reflektiert wird. Schon von weitem sieht man einen Hochleger, eine Almhütte, Pferde und ein kleines Rudel herumtollender Hunde. Alp Tovassière heißt das Idyll, Wanderer sitzen in der Sonne, die Musik spielt auf und einige Paare tanzen.

In diese lockere Stimmung hinein verkündet Steve, dass wir den Weg ins Tal nach Morgins nicht laufen sondern reiten werden. Wir, reiten?! Keiner von uns hat vorher je auf einem Pferd gesessen. Macht nix, wird uns verkündet, die Sache sei absolut easy. Was dann irgendwie auch stimmt. Das Aufsteigen gestaltet sich zwar etwas sperrig, doch erst mal im Sattel, ist das Reitgefühl ganz angenehm. Außerdem hat Steve die wohl friedlichsten Pferde des Wallis bestellt, die mehr am Fressen des Grünzeugs am Wegesrand als am Abwerfen des Reiters interessiert sind. Eine kurze Instruktion zum Halten der Zügel und zur Rechts-Links-Lenkung des Pferdes, dann ist es so weit. Wir traben los, die Füße noch leicht verkrampft in den Bügeln haltend, doch ansonsten entspannt.

Der abwärts führende Weg stellt an Ross und Reiter kaum Ansprüche, gelegentlich muss das Pferd durch etwas forschen Zügelzug davon abgehalten werden, eine außerplanmäßige Fresspause einzulegen. Wir erreichen einen Bach, einen See, Winnetou-Gefühl stellt sich ein. Wir sind im Vallon de They, dem Tal der Brücken. Mehrfach reiten wir durch das Wasser, tauchen in dichten Wald ein und auf romantischen Lichtungen wieder auf, immer umtanzt von den tollenden Hunden, die der Pferdeführerin gehören und uns schon seit der Alp Tovassière begleiten. Allmählich wird das Gelände flacher, wir reiten den Planetenweg entlang. Dazu erzählt man uns eine interessante Geschichte, warum der so heißt und was die einzelnen Stationen darstellen. Doch hat uns der Ritt müde gemacht und die Merkfähigkeit deutlich eingeschränkt. Man kann es ja noch mal nachlesen.

Eine knappe Viertelstunde später haben wir Morgins erreicht, die Pferde biegen ohne unser Zutun auf den Weg zum Stall ein. Es ist kurz nach 18 Uhr. Steve und Nathalie setzen sich noch mit uns auf einen Absacker auf die Terrasse des historischen Hotels Beau Site. Sind seit unserem ersten Treffen wirklich erst acht Stunden vergangen? Nicht schon 72 oder eine ganze Woche? Andere erleben und sehen in einem ganzen Urlaub nicht so viel. Unglaublich! Danke Steve, werden es weiter erzählen. Versprochen!
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