"In den letzten Jahren waren alle unsere Anstrengungen darauf gerichtet, Wasgau als Qualitätsmarke zu etablieren und ein stabiles, solides Wachstum zu realisieren, das genauso auf den Sachverstand und das Engagement unserer Mitarbeiter setzt, wie auf die Güte unserer Waren und Dienstleistungen", sagt Kettern. Angestrebt sei dabei eher, die Marktpräsenz im bestehenden Verbreitungsgebiet zu verdichten, als eine Ausdehnung an den Rändern zu forcieren. "Wir sind eine regionale Marke und mit diesem Pfund wollen wir wuchern".
Die Wasgau AG unterhält rund 100 konzerneigene Einzelhandelsgeschäfte, sogenannte Regiemärkte, in einem Verbreitungsgebiet zwischen Saarland und Baden-Württemberg, Nordpfalz und französischer Grenze. Dazu sieben Cash & Carry-Märkte, die vor allem gewerbliche Abnehmer, etwa die Gastronomie bedienen. Die Dienstleistungs- und Logistikaufgaben sind lonzernweit in der Tochtergesellschaft "Wasgau Dienstleistungs- & Logistik GmbH (WDL) gebündelt.
Bereits seit Mitte der 80er Jahre setzt dei Wasgau AG konsequent auf eigene Produkte, zuerst aus der Wasgau-Metzgerei und seit den 90er Jahren mit der Wasgau-Bäckerei. Kontrolle über die Produktqualität und der Wunsch nach einem eindeutig identifizierbaren "Wasgau"-Geschmack waren und sind die Hauptargumente für eine eigene Produktion. "Wir streben soweit wie möglich eine Alleinstellung in Produkt und Qualität an", sagt Kettern. Dieser Philosophie folgt die Einführung des Wasgau Bio-Rindfleischs von der Erzeugergemeinschaft "Weidehof" in Mecklenburg-Vorpommern, das Wasgau ausschließlich vertreibt und dessen Verfügbarkeit erst kürzlich über langfristige Verträge mit den Erzeugern abgesichert worden ist. Analog dazu baut Wasgau zusammen mit ausgewählten Erzeugern die Marke "Wasgau-Premium-Schweinefleisch" auf. "Da wie dort mit hohen Anforderungen an die artgerechte Aufzucht und Haltung der Tiere über deren ganzen Lebenszyklus hinweg", sagt der Wasgau-Vorstand.
Bei Obst- und Gemüse gilt eine vergleichbare Strategie: Ausgewählte Ware, deren Qualität und Verfügbarkeit über langfristige Verträge aufgebaut und gesichert wird dominiert das Frische-Angebot in den Wasgau-Märkten. Für regionale Produkte wurde die Marke "Wasgau-Naturgarten" aufgebaut, für Südfrüchte und mediterranes Obst- und Gemüse besteht eine Kooperation mit dem Erzeuger-Spezialisten "San Lucar". Insgesamt unterwirft Wasgau ihre Produkt-Strategie dem sogenannten Vier-Säulen-Modell, bestehend aus Bäckerei, Metzgerei, Obst- und Gemüse und der Wasgau-Weinwelt. Für alle vier Säulen gilt, dass mit Erzeugern und Lieferanten dauerhaft und gemeinsam die gewünschte Qualität der Produkte entwickelt und aufgebaut wird. "Das geht nicht, wenn die Geschäftsbeziehungen kurzfristigen Konjunkturbewegungen unterworfen sind", sagt Kettern.
Insgesamt setzt Wasgau zunehmend auf Bio-Produkte im Sortiment, Bio-Rindfleisch in der Metzgerei etwa und jetzt aktuell Bio-Brot aus der Wagsau-Bäckerei. Der Anspruch dort geht sogar so weit, dass eine eigene Getreidemühle angeschafft worden ist, um größtmögliche Frische sicherzustellen. Über das gesamte Sortiment hinweg nehmen Bio-Produkte auch für den Kunden erkennbar einen immer größeren Raum ein.
Dem eigenen Qualitätsanspruch entsprechend setzt die Wasgau AG konsequent auf die Bedientheke in den Märkten, "weil die Produktqualität mit der Qualität unserer Dienstleistung korrespondieren muss", sagt Kettern. Nur so seien die besseren Produkte und der tendenziell anspruchsvollere Preis am Markt durchzusetzen. Kettern registriert indessen, dass die "Wasgau-Qualitätsstrategie und die Konsequenz, mit der sie verfolgt wird", bereits von den Verbrauchern akzeptiert werde und sich auch im durchschnittlichen Kassenbon niederschlage. Diese Qualität sichert Wasgau nicht nur durch die Qualifizierung des eigenen Nachwuchses - 2004 wurden fast 90 Azubis neu eingestellt - sondern auch durch die Erfahrung älterer Mitarbeiter. 2003 wurde das Führungskräfte-Programm "50+" erstmals und seither immer wieder erfolgreich aufgelegt, mit der Wasgau um ältere und erfahren Kräfte, etwa für die Leitung der Regiemärkte wirbt..
Derzeit entsteht am Stammsitz im Pirmasens, am ehemaligen Standort der Konzernzentrale ein modernes Einzelhandels- und C&C-Zentrum, das in der Flächen-Hierarchie der Wasgau-Märkte die Flaggschiff- und Vorbild-Funktion übernehmen wird.