Vorangegangen war eine umfassende verwaltungsinterne Instruktion und eine digitale Bürgerbeteiligung sowie eine Abstimmung mit dem Bürgerverein Gebersdorf e. V., deren Ergebnisse in die Wettbewerbsauslobung eingeflossen sind.
Gegenstand des Wettbewerbs war ein städtebaulicher Entwurf mit Vertiefungsteil für ein klimagerechtes Stadtteilzentrum an der Diebacher Straße in Zusammenhang mit dem in Bau befindlichen U-Bahnhof Gebersdorf der Linie 3. Das Stadtteilzentrum beinhaltet allgemeine Dienstleistungs-, Nahversorgungs- und Wohnfunktionen sowie Einrichtungen der sozialen Infrastruktur an der Schnittstelle zwischen dem U-Bahnhof und den angrenzenden Quartieren.
Zum Wettbewerb waren 12 renommierte Architekturbüros eingeladen, davon haben sich 10 Büros beteiligt. Das Preisgericht hat unter dem Vorsitz von Prof. Dipl.-Ing. Marc-Philip Reichwald, Architekt, Stadtplaner, (Berlin, Regensburg) das Büro Schellenberg und Bäumler Architekten GmbH, Dresden, in Zusammenarbeit mit studio grüngrau Landschaftsarchitekten GmbH, Düsseldorf, einstimmig als Sieger des Verfahrens mit folgender auszugsweiser Begründung gekürt:
Der Entwurf setzt in prototypischer Weise einen durchgrünten, hochverdichteten urbanen
Ansatz mit hohen Qualitäten um. Der Kunstgriff, das nördliche Areal in drei ähnliche Blocks zu teilen, dann die Strukturen der U-Bahn mit dem zentralen Park zu bündeln und im Süden mit dem Pflegeheim einen klug gesetzten Schwerpunkt zu schaffen, gelingt auch wegen der Tiefgarage, die die Kubatur eines Parkhauses oberirdisch obsolet macht. Die Höhen-abwicklungen sind klug durchdacht und erlauben den Wunsch der Stadt nach städtebaulich-architektonischer Vielfalt umzusetzen. Die Struktur sichert eine spannungsreiche Wohnumfeld-Gestaltung, die Baukörper gute Wohnungsgrundrisse.
Die Bodenoffenheit der räumlich gut nutzbaren Innenhöfe dient dem Gesamtkonzept und ist zu erhalten. Der Bereich vor dem Discounter und der U-Bahn hat eine angemessene Größe und kann zugleich ein angenehmer Übergang vom zentralen Park zum Umsteigeknoten an der Gebersdorfer Straße werden.
Die vielfältigen inneren Durchwegungen werden positiv beurteilt, auch die diverse Gestaltung der Platzstrukturen wird als Ziel positiv empfunden. Dem Thema „Schwammstadt“ wird breiter Raum eingeräumt. Mit Anpassungen im Konzept wird sich der Modellcharakter in Bezug auf Nachhaltigkeit und Siedlungswasserwirtschaft abbilden lassen. Die Ideen zum Energiekonzept können ein erster Schritt zur Umsetzung sein.
„Dem Ziel sind wir mit dem Ergebnis des Wettbewerbs ein ganzes Stück nähergekommen. Nun wird es die Aufgabe aller Beteiligten sein, in enger Abstimmung mit der Stadtplanung und der Öffentlichkeit dieses Ergebnis weiterzuentwickeln. Dem Stadtrat werden wir dann zu gegebener Zeit einen entsprechenden Beschlussvorschlag unterbreiten. Besonderer Dank gilt den Vertretern des Bürgervereins Gebersdorf e. V. für seine Mitwirkung an dem Verfahren“, stellt wbg-Geschäftsführer Ralf Schekira fest.
„Das Wettbewerbsergebnis orientiert sich an den Zielen der europäischen Stadt, deshalb freue ich mich, dass wir für diesen städtebaulich bedeutsamen Standort einen so guten Entwurf bekommen haben,“ erklärt Planungs- und Baureferent Daniel F. Ulrich nach der Wettbewerbsentscheidung.
Der Wettbewerb wird gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr in Kooperation mit dem Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz im Rahmen des Modellvorhabens des Experimentellen Wohnungsbaus „Klimaanpassung im Wohnungsbau“.
Die eingereichten Arbeiten werden ab 1. Februar 2022 auf der Webseite der wbg Nürnberg GmbH Immobilienunternehmen präsentiert.
https://wbg.nuernberg.de/bauprojekte/wettbewerbe/sandaeckerquartier/