"Das ist eine absolut inakzeptable Entscheidung des IWC-Vorsitzenden," sagt Nicolas Entrup von der internationalen Wal- und Delfinschutzorganisation WDCS. "Als den USA bewusst wurde, dass der dänische Antrag keine Mehrheit erhalten würde, nutzten sie Verfahrentricks, um eine Abstimmung zu verhindern."
Während der letzten Tage wurde der unzureichend begründete Antrag Dänemarks für eine Ausweitung der Quoten des indigenen Walfangs in Grönland auf zehn Buckelwale pro Jahr, von den Delegierten äußerst kontrovers diskutiert. Es handelt sich um denselben Antrag, der schon im letzten Jahr von der Kommission abgelehnt und vor zwei Jahren zurückgezogen wurde.
Die US-Delegation und Dänemark setzten alles daran, entweder eine Mehrheit für den Antrag zu Stande zu bringen oder eine Abstimmung zu verhindern. Obwohl die EU, die innerhalb der IWC als Block abstimmt, von Anfang an erneut Position gegen den unzureichenden Antrag bezogen hatte, war sie dennoch zu einer geringeren Kompromissquote bereit, sofern Dänemark fehlende wissenschaftliche Daten zur Verfügung gestellt hätte. Dänemark und die USA lehnten jedoch jeden Kompromiss ab und vergifteten somit die Arbeitsathmosphäre der IWC.
Die Mitgliedstaaten müssen nun eine dritte Versammlung in diesem Jahr einberufen - nur, um über diesen einen Tagesordnungspunkt zu verhandeln. "Dies ist nicht nur eine Verschwendung von Steuergeldern (und die Verursachung eines großen CO2-"Fußabdrucks"), sondern könnte auch viele Staaten von einer Teilnahme abhalten. Es wird somit kaum zu einer demokratischen Entscheidungsfindung innerhalb der IWC kommen", fährt Nicolas Entrup fort.
"Wenn auch noch immer Hoffnung besteht, dass die Jagd auf Buckelwale verhindert werden kann - diese Entscheidung steht klar für Drückebergerei", schließt die WDCS.