Die 15-Jährige Laura Stattkus aus Niedersachsen hat die Jury aus Verbandsvertretern und dem Schirmherren des Wettbewerbs, dem Schauspieler und Umweltaktivisten Hannes Jaenicke, mit ihrem Stop-Motion-Film "Hallo kleiner Wal" überzeugt. Sie erhält den Hauptgewinn: ein Preisgeld von 500 Euro und eine Reise auf die Insel Fehmarn.
Die Gewinnerin wurde aus fast 100 Beiträgen ausgewählt. Ziel des Wettbewerbs war es, auf die prekäre Situation des vom Aussterben bedrohten Ostseeschweinswals aufmerksam zu machen. "Das Video von Laura Stattkus ist sehr liebevoll inszeniert. Sie hat ihre Geschichte eindringlich erzählt und mit wenigen Mitteln eine starke und emotionale Botschaft geschaffen. Das Wichtigste ist jedoch, dass sich hier ein junger Mensch viele Gedanken gemacht hat. Wenn die Schweinswale bei uns eine Zukunft haben, dann auch durch Menschen wie sie" , begründeten die Juroren ihre Entscheidung.
"Dieser Wettbewerb beweist, wieviele Menschen sich hierzulande mit "IHREM" Wal identifizieren und sich für Meeresschutz engagieren. Nur so schaffen wir es, dass Politiker endlich aktiv werden und etwas unternehmen gegen Unterwasserlärm, Überfischung, ungewollten Beifang und Lebensraumzerstörung. Denn nur dann hat unser einziger heimischer Wal eine Überlebenschance", erklärt Hannes Jaenicke.
Worte, die wachrütteln, Stimmen voller Gefühl, Bilder, die wütend machen und Filme, die berühren: Die Beiträge haben einen bleibenden Eindruck bei der Jury hinterlassen und zeigen über Videos, Musikkompositionen, Gemälde und Grafiken, wie wichtig die letzten verbliebenen Schweinswale der Ostsee sind. Im Online-Voting wurden in den vergangen Wochen durch über 6.000 eingegangene Bewertungen die zehn Finalisten des Wettbewerbes ermittelt. Anfang Dezember tagte die Jury und entschied über die drei Gewinnerbeiträge.
Mit dem zweiten Platz wurde das Info-Plakat "SOS - 6.309.573 laufende Presslufthämmer" zum Thema Unterwasserlärm von Julia Ettlich (Sachsen-Anhalt) ausgezeichnet.
Den dritten Platz belegte das Plakat "Countdown" von Jacqueline Rotschies (Bremen) zur prekären Lage des Schweinswales und der Notwendigkeit seines Schutzes.
Die Gewinnereinsendungen sollen im Frühjahr 2014 der Bundesregierung präsentiert werden mit dem Appell, sich aktiv für den umfassenden Schutz der Schweinswale einzusetzen. Der unbeabsichtigte Beifang in Fischernetzen, Unterwasserlärm und der zunehmende Lebensraumverlust verhindern heute, dass sich die Population von Deutschlands einzigem heimischen Wal in der zentralen Ostsee erholen kann
Die Gewinner und sämtliche Einsendungen sind weiterhin unter www.schweinswal.eu/... zu finden.
Hintergrundinformationen
In der Ostsee unterscheiden Wissenschaftler zwei getrennte Schweinswalen-Populationen. Die Schweinswale in der zentralen Ostsee gelten als eigenständiger Bestand. Von der ursprünglich die gesamte Ostsee bewohnenden Population ist nunmehr nur noch ein winziger Bruchteil übrig geblieben. Die Hauptbedrohung sind Stellnetze, in denen sich viele Individuen - vor allem junge Tiere - immer wieder verheddern und qualvoll umkommen. Aber auch andere Eingriffe des Menschen wie Schifffahrt, seismische Untersuchungen zur Erdgas und -ölerkundung, Bau von Windkraftanlagen und der dadurch verursachte enorme Lärm im Meer sowie die Verschmutzung der Meere setzen den sensiblen Meeressäugern enorm zu.
1994 wurde ASCOBANS, das Abkommen zur Erhaltung der Kleinwale in Nord- und Ostsee, des Nordostatlantiks und der Irischen See unter der Schirmherrschaft des UN-Übereinkommens zur Erhaltung der wandernden Tierarten (Bonner Konvention, UNEP/CMS) ins Leben gerufen. ASCOBANS fördert die enge Zusammenarbeit der Vertragsstaaten, um günstige Lebensbedingungen für Delfine und Kleinwale zu schaffen. www.ascobans.org
Der NABU setzt sich seit mehr als 110 Jahren für Mensch und Natur ein. Mit mehr als 520.000 Mitgliedern und Förderern ist er Deutschlands mitgliederstärkster Umweltverband. www.NABU.de
OceanCare setzt sich seit 1989 weltweit für die Meeressäuger und Ozeane ein. Mit Forschungs- und Schutzprojekten, Umweltbildungskampagnen sowie intensivem Einsatz in internationalen Gremien unternimmt die Organisation konkrete Schritte zur Verbesserung der Lebensbedingungen in den Weltmeeren. Im Juli 2011 erhielt die Organisation von den Vereinten Nationen den UN-Sonderberaterstatus zugesprochen. www.oceancare.org