OSHA bestraft diese absichtliche Verletzung seiner Sicherheitsvorschriften mit 75.000 US-Dollar. Sea World bleiben 14 Tage, um der Forderung nachzukommen oder die Schuldzuweisung in Frage zu stellen, bevor OSHA in einer Tagung erneut zusammenkommt, um die Beschlüsse nachzuprüfen.
Die Strafe ist das Ergebnis der Untersuchung des Todes von Orca-Trainerin Dawn Brancheau Ende Februar im Sea World Orlando. Der tragische Tod hatte viele Fragen aufgeworfen - zum einem, was die Gefahren der Haltung dieser großen Raubtiere in Gefangenschaft angeht und zum anderen, ob Orcas selbst unter der Gefangenschaft leiden.
Die WDCS ist der Überzeugung, dass Orcas nicht in Gefangenschaft gehalten werden können und dürfen - die Tierschutzorganisation beschreibt in einem umfassenden Bericht alle Verletzungen und Unfälle von Trainern von 1970 bis zur Gegenwart, die sich unter Beteiligung in Gefangenschaft lebender Orcas ereigneten. Der Bericht weist darauf hin, dass das aggressive, unberechenbare und deswegen riskante Verhalten der Tiere kennzeichnend für das Showgeschäft mit Orcas ist und unterstreicht die Wichtigkeit der OSHA-Entscheidung.
Cathy Williamson, Leiterin der Anti-Gefangenschaftskampagne bei der WDCS, sagt: "Diese hochintelligenten, sozialen Raubtiere haben in Gefangenschaft eine viel geringere Lebenserwartung als ihre Artgenossen in Freiheit. Sie können zudem gefährlich sein, wie uns der tragische Tod der Sea World Trainerin im Februar gezeigt hat. Die WDCS ist überzeugt, dass es an der Zeit ist, aufzuhören, diese tollen Tiere in Gefangenschaft zu halten und fordert daher, dieses Leiden zu stoppen."
Auf der ganzen Welt herrschte Entsetzen, als Dawn Brancheau verstarb, nachdem sie während einer Sea World-Show vor den Augen der Zuschauer von einem großen Orca-Männchen namens "Tillikum" ins Wasser gezogen worden war. Die WDCS überraschte dieses Ereignis nicht - dies ist schon der dritte tödliche Zwischenfall, an dem Tillikum beteiligt war - und glaubt, dass dieser Vorfall durch nichtartgerechte Haltung dieser großen, intelligenten, sehr mobilen und sozialen Art in Gefangenschaft verursacht wurde.
"Das anhaltende, frühzeitige Sterben von Orcas in Gefangenschaft und die Risiken, denen die Trainer ausgesetzt sind, können durch den so genannten "Bildungsaspekt" von Gefangenschaftshaltung nicht gerechtfertigt werden. Insbesondere, wenn dieser immer mehr in Frage gestellt wird", so Courtney Vail, Kampagnendirektorin der WDCS.
"Wir fordern die OSHA auf, die wahren Gründe der Trainertätigkeiten bei Sea World zu hinterfragen - besonders hinsichtlich der langen Vorgeschichte von Verletzungen und Unfällen, die dem unglücklichen Tod der Trainerin vorausgingen. Wir begrüßen die Beharrlichkeit der Agentur, mit der sie um Aufklärung der Umstände dieses tragischen Zwischenfalls bemüht ist."
Die WDCS fordert eine strengere Kontrolle und Überwachung der Gefangenschaftshaltung von Walen und Delfinen durch die Regierung - in den USA und in der ganzen Welt - und führt in diesem Zusammenhang Kampagnen gegen den Fang, Handel und die Gefangenschaft von Walen und Delfinen durch. Die körperlichen, sozialen und psychischen Bedürfnisse dieser faszinierenden Meeressäuger können in Gefangenschaft nicht befriedigt werden. Die öffentliche Zur-Schau-Stellung ist eine Gefahr für wildlebende Populationen, aus denen Tiere für Delfinarien und Schwimmprogramme auf der ganzen Welt lebend gefangen werden.