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Walkampf um Walfang in europäischen Gewässern

Mehr als 2.000.000 kg an Walprodukten in Island angelandet

(lifePR) (München, )
Während in dieser Fangsaison in Norwegen die niedrigste Anzahl an Zwergwalen seit mehr als zehn Jahren getötet wurde, ist in Island ein Walfänger - Kristjan Loftsson - für die höchste Anzahl getöteter Finnwale seit 20 Jahren verantwortlich. Islands neue Regierung, die ursprünglich Signale für ein Ende der Waljagd gab, steht nun im Zentrum der Kritik der Walschützer.

In Norwegen führte die geringe Nachfrage an Walfleisch und die temporäre Aussetzung der Waljagd im Juni zur Tötung von 485 Tieren. Ursprünglich hatte die Regierung 885 Zwergwale zum Abschuss freigegeben.

In Island wurden in dieser Fangsaison bislang 93 der stark gefährdeten Finnwale sowie 63 Zwergwale durch explosive Harpunen getötet. Islands Walfänger setzen auf Grund der geringen Nachfrage für Walfleisch in Island selbst auf den Export der Produkte nach Japan, wo die Nachfrage nach Walprodukten innerhalb der vergangenen 20 Jahre ebenfalls stark rückläufig ist.

Die internationale Wal- und Delfinschutzorganisation WDCS fordert die isländische Regierung zur umgehenden Einstellung der Waljagd auf. "Der Walfang in Island ist ein Akt der Willkür. Mehr als 2.000.000 kg Walprodukte bilden einen nicht absetzbaren Walfleischberg. Wie lange muss die Öffentlichkeit noch zusehen, dass im 21. Jahrhundert haltlose Praktiken als Gefahr für Meeressäuger toleriert werden", kritisiert Nicolas Entrup, Sprecher der WDCS in Deutschland.

Die WDCS zeigt sich vor allem über die neue isländische Regierung enttäuscht und erachtet die fortwährenden Waltötungen auch als einen gesellschaftspolitischen Skandal. "Die isländische Walfanglobby nimmt eine gesamte Nation in Geiselhaft, da die sinnlosen und international verbotenen Waltötungen dem bankrotten Inselstaat auch jegliche Verhandlungsmöglichkeit für einen EU-Beitritt nehmen. Auch ist die Walbeobachtung einer der wichtigsten Faktoren des isländischen Tourismus, der mit dem durch den Walfang geschädigten Image des Landes zu kämpfen hat", sagt Nicolas Entrup. Die Walschützer verweisen dabei auch auf die klare Positionierung des in Deutschland zuständigen Staatssekretärs Lindemann, der die Beendigung des isländischen Walfangs als wesentlichen Bestandteil der Forderungen für derartige Verhandlungen sieht.

Sowohl Norwegen als auch Island missachten das seit 1986 in Kraft befindliche Verbot des kommerziellen Walfangs durch die Internationale Walfangkommission (IWC). Zudem ignorieren sie das international gültige Handelsverbot mit Walprodukten - gegen beide Beschlüsse hatten sie ein Veto eingebracht. Die WDCS und andere Organisationen kritisieren die IWC-Mitgliedsstaaten für die Ausblendung der Frage über die isländischen und norwegischen kommerziellen Walfangaktivitäten im Rahmen dieser Diskussion.
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