Kontakt
QR-Code für die aktuelle URL

Story Box-ID: 187642

WDC, Whale and Dolphin Conservation gGmbH Implerstraße 55 81371 München, Deutschland http://de.whales.org
Ansprechpartner:in Herr Nicolas Entrup +49 89 61002393
Logo der Firma WDC, Whale and Dolphin Conservation gGmbH
WDC, Whale and Dolphin Conservation gGmbH

Walöl als Treibstoff für Walfangschiffe: Island provoziert EU

(lifePR) (München, )
Zum Ende der Walfang-Saison im Nordatlantik enthüllt die internationale Wal- und Delfinschutzorganisation WDCS ein widersprüchliches Bild. Während Norwegen seine selbst gesetzte Fangquote auf Zwergwale nicht ausschöpft, tötet Island mehr als 120 der stark gefährdeten Finnwale und schreckt auch nicht davor zurück, Walöl als Treibstoff für seine Walfangflotte einzusetzen.

Norwegen erteilte sich in der bis Ende September laufenden Jagdsaison die höchste Fangquote für Zwergwale seit Inkrafttreten des Walfang-Moratoriums (insgesamt 1286 Wale). Die Zahl der tatsächlich getöteten Wale ist aber die geringste dieses Jahrzehnts. Bis 5. September starben 464 Zwergwale durch norwegische Harpunen - 93 weniger als im Durchschnitt der letzten 10 Jahre.

Diese Zahlen spiegeln die sinkende Nachfrage nach Walprodukten in den europäischen Walfangnationen wider. Doch trotz dieser Entwicklung setzt Islands Walfangindustrie auf Konfrontationskurs: Sie tötete 2010 die größte Zahl an Finnwalen seit 1985 - bis 14. September waren es 127 Tiere dieser stark gefährdeten Walart. Verantwortlich dafür ist in erster Linie die Firma Hvalur hf. von Kristjan Loftsson.

Angesichts der sinkenden Nachfrage auf dem nationalen Markt bemüht sich Loftsson, Walfleisch nach Japan zu exportieren und schreckt auch nicht davor zurück, Walöl als Treibstoff für seine Walfangflotte einzusetzen.

"Diese Intensivierung des Walfangs steht in krassem Widerspruch zu den Beitrittsverhandlungen Islands mit der EU-Kommission", betont Nicolas Entrup, Geschäftsführer der WDCS. Zu Beginn der Beitrittsverhandlungen Ende Juli 2010 macht die EU-Kommission deutlich, dass weder die Jagd auf Wale noch der Export von Walprodukten mit den EU-Rechtsnormen vereinbar ist.

Entrup sagt: "Es ist eine sehr widersprüchliche Situation: steigende Jagdquoten trotz sinkender Nachfrage; Beitrittsverhandlungen und gleichzeitig eine Politik, die in der EU nur Entrüstung hervorrufen kann. Und als Gipfel der Perversion wird Walöl als Treibstoff verwendet, damit Walfangschiffe weitere Wale töten können."

Dies ist aber nicht die einzige isländische Walfangskurrilität: Anfang August startete die Vereinigung der Zwergwaljäger eine neue Form von "whale watching". Hierbei können Touristen, nach Aussagen der Walfänger, "auf einem Walfangschiff sein, den Schuss unserer Harpune sehen und hören" sowie "unser gegrilltes und rohes Walfleisch verkosten". Dies ist ein Schlag ins Gesicht der Anbieter von Walbeobachtung, die 2009 ca. 125.000 Menschen anzog und der isländischen Wirtschaft über 4 Mrd. Dollar an direkten Einnahmen brachte.

"Die Regierung des finanziell schwer angeschlagenen und Bestimmungen internationaler Artenschutzabkommen ignorierenden Inselstaates scheint somit weiterhin ein Marionettentheater eines einzelnen Walfängers zu sein", zweifelt der WDCS-Sprecher an der Verhandlungsfähigkeit Islands mit der Europäischen Union.
Für die oben stehenden Stories, das angezeigte Event bzw. das Stellenangebot sowie für das angezeigte Bild- und Tonmaterial ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmeninfo bei Klick auf Bild/Titel oder Firmeninfo rechte Spalte) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber der Texte sowie der angehängten Bild-, Ton- und Informationsmaterialien. Die Nutzung von hier veröffentlichten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Bei Veröffentlichung senden Sie bitte ein Belegexemplar an service@lifepr.de.
Wichtiger Hinweis:

Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die unn | UNITED NEWS NETWORK GmbH gestattet.

unn | UNITED NEWS NETWORK GmbH 2002–2024, Alle Rechte vorbehalten

Für die oben stehenden Stories, das angezeigte Event bzw. das Stellenangebot sowie für das angezeigte Bild- und Tonmaterial ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmeninfo bei Klick auf Bild/Titel oder Firmeninfo rechte Spalte) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber der Texte sowie der angehängten Bild-, Ton- und Informationsmaterialien. Die Nutzung von hier veröffentlichten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Bei Veröffentlichung senden Sie bitte ein Belegexemplar an service@lifepr.de.