Saihou Jahabie kam im Sommer 2016 das erste Mal mit WeberHaus in Kontakt, als er sich mit anderen Flüchtlingen den Betrieb anschaute. „Eigentlich wollte er etwas mit Autos machen, aber dann war er so begeistert, dass er sich für eine Ausbildung bei WeberHaus entschieden hat“, erinnert sich Koptisch und ergänzt „Saihou war ein echter Glücksfall für die Firma.“ Nach zwei Lehrjahren legte er die Abschlussprüfung zum Bau- und Objektbeschichter ab. Aufgrund seiner guten Ergebnisse absolvierte er im September 2019 auch die Ausbildung zum Maler und Lackierer erfolgreich. Beim Bestenwettbewerb der sto-Stiftung wurde er als einer der 100 besten Nachwuchsmaler in Deutschland ausgezeichnet. Nach seiner Ausbildung ist er nun in der Montage bei WeberHaus tätig. „Es ist einfach toll zu sehen, wie sich Saihou in den letzten Jahren entwickelt hat und ich habe ihn gerne auf seinem Weg unterstützt“, sagt Koptisch. So hat der WeberHaus-Mitarbeiter ihm zum Beispiel geholfen, eine Wohnung in Rheinau-Linx zu finden. „Im dritten Lehrjahr ist er dann in eine WG nach Kehl gezogen, weil es ihm in Linx zu ruhig war. Da habe ich ihm gesagt ‚wehe du kommst einen Tag zu spät‘ Aber er war immer pünktlich“, erzählt der Ausbilder lachend.
Im zweiten Lehrjahr als Bau- und Objektbeschichter ist Demba Jawo. Der junge Mann ist ebenfalls aus Gambia nach Deutschland geflüchtet. „Demba arbeitet viel und gut – solche Leute brauchen wir“, so Koptisch. Ziel ist es, dass WeberHaus ihn nach bestandener Prüfung übernimmt.
Fachkräftemangel in der Baubranche
WeberHaus hat in Kooperation mit InVia und dem Jugendmigrationsdienst Praktikums- und Ausbildungsplätze im Bereich des Malerhandwerks zur Verfügung gestellt. Dadurch werden jungen Flüchtlingen eine Perspektive und Chance gegeben. Gerade in der Baubranche fehlen Fachkräfte in allen Bereichen. Als renommierter Fertighaushersteller spürt WeberHaus diesen Zustand ebenfalls, weshalb neue Wege in der Personalgewinnung eingeschlagen werden.
Über den Integrationspreis Ortenau
Mit dem Integrationspreis wurden bisher hauptsächlich ehrenamtliche Initiativen, Sportvereine, kirchliche Projekte oder Schulklassen ausgezeichnet. In diesem Jahr wurde der Preis für Handwerksbetriebe ausgeschrieben. Über die Preisvergabe entschied eine Jury, besetzt aus Mitarbeitern des Migrationsamts und der Sparkasse Offenburg/Ortenau. Neben dem Fertighaushersteller WeberHaus zählt die Achertäler Druckerei in Kappelrodeck zu den Gewinnern. Die Preisurkunden und Glückwünsche, die Landrat Frank Scherer und die Sparkasse Offenburg/Ortenau üblicherweise im Rahmen der Einbürgerungsfeier des Ortenaukreises an die Preisträger überreichen, wurden dieses Jahr coronabedingt per Post übermittelt.