Der in den Räumen der Frankfurter Commerzbank Towers verliehene Preis ehrt die „Titanen“ unter den Mittelständlern. Das sind Unternehmen, die es seit mehr als 100 Jahren schaffen, am Markt erfolgreich zu sein. „Transformatoren“ sind jene Firmen, die in den vergangenen Jahren eine intensive Veränderung durchgemacht haben und dennoch ihrer ursprünglichen Geschäftsidee treu geblieben sind. „Pioniere“ sind junge Firmen, die durch den Verkauf ihrer Produkte am Markt bereits bewiesen haben, dass sie erfolgreich sind. Gastgeber Michael Kotzbauer, Firmenkunden-Vorstand der Commerzbank, dankte ihnen und lobte sie: Trotz der schwierigen Umgebungsparameter stehe der Mittelstand loyal zu Deutschland.
Melitta-Co-Geschäftsführerin Katharina Roehrig, die beim Konsumgüterkonzern die Bereiche Kommunikation und Nachhaltigkeit verantwortet, sagte in ihrer Laudatio zu Zeiss, der Konzern sei eine Marke, „die begleitet einen ein Leben lang. Eine Marke, die steht für Spitzentechnologie und Fortschritt. Ihre Marke symbolisiert Beharrlichkeit, Genauigkeit, Pflichtgefühl. Sie bringen Wissenschaft und Wirtschaft zusammen.“ Wo bei Zeiss eine geniale Entwicklung zur anderen führte, hat der ehemalige Schraubenkonzern Würth sich praktisch neu erfunden. Ein Fünftel des Umsatzes von zuletzt knapp 20 Milliarden Euro wird inzwischen online erzielt. Neben dem Geschäft mit den klassischen Schrauben für die Handwerker beliefert Würth unter anderem auch Autowerkstätten, die industrielle Produktion, Holzverarbeiter und die Bauwirtschaft. Der Antriebs- und Ventilatorspezialist EBM-Papst macht sich von der Autoindustrie unabhängiger, die auf Elektroantriebe umstellt. Sonja Fleischer, Vorstandsmitglied bei EBM-Papst, sagt: „Wir sind durch unsere Transformation vor zwei Jahren in unzähligen Zukunftsfeldern vertreten: Ausbau des 5G Netzes, Ausbau der Datenzentren, Wärmepumpen.“
Einer der Gewinner in der Kategorie „Pioniere“ ist Fero Labs, ein Software-Unternehmen, das hilft, CO2 einzusparen. Die Software von Fero Labs analysiert beispielsweise Proben aus Hochöfen der Stahlindustrie in Echtzeit und erkennt, ob für das jeweils gewünschte Endprodukt alle Inhaltsstoffe in der Mindestgewichtung enthalten sind. Das führt zu einer extrem genauen und damit auch sparsamen Dosierung. Cellbricks, der zweite Gewinner in der Kategorie „Pioniere“, entwickelt die Revolution aus dem 3D-Bioprinter und will eines der wesentlichen Probleme der Medizin lösen: die Knappheit an Spenderorganen. Und zwar, indem es sie „druckt“. Die wirtschaftspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Julia Klöckner sagte in ihrer Laudatio: „Pioniere sind nicht nur Unternehmer, sie sind auch Visionäre. Unter anderem weil sie Probleme lösen, von denen wir noch gar nicht wissen, dass sie da sind.“