Ein grippaler Infekt kann durch eine Vielzahl verschiedener Viren ausgelöst werden, die sich durch Tröpfcheninfektion übertragen. Ob jemand sich ansteckt und wie die Erkrankung verläuft, hängt einerseits von der Menge und Aggressivität der Viren ab, andererseits von der Fähigkeit des Organismus, sich abzugrenzen. Diese Fähigkeit wird durch physische und psychische Umstände beeinflusst. Stress und innere Nöte können das Immunsystem ebenso schwächen wie Kälte, Erschöpfung oder Vita-minmangel.
Physisch kann man die Abwehrkräfte anregen, indem man den Körper warm hält und milde Reiztherapien durchführt wie etwa Wechselduschen oder Saunagänge. Dabei sind auch genug Schlaf und eine ausgewogene Ernährung wichtig. Psychisch lassen sich die Abwehrkräfte durch freudvolles Erleben, tiefe emotionale Beziehungen und eine gute Psychohygiene stärken - also durch seelische Wärme.
Die Anthroposophische Medizin schenkt diesem Zusammenspiel körperlicher, seeli-scher und geistiger Aspekte des Menschen und ihrer Bedeutung für Gesundheit und Heilung besondere Aufmerksamkeit. Sie ist eine Erweiterung der Schulmedizin und verbindet die konventionelle Medizin mit Erkenntnissen über die Wechselbeziehungen zwischen Körper, Seele und Geist zu einem wirksamen Therapiesystem. Dabei werden alle üblichen Wege von Diagnostik und Therapie genutzt und durch anthroposophische Arzneimittel und andere Therapiebereiche wie Wickel und Auflagen, Rhythmische Massagen und künstlerische Therapien ergänzt.
Anthroposophische Arzneimittel wirken auf verschiedenen Ebenen: Sie greifen in akute und chronische Krankheitsprozesse ein, wirken ausgleichend auf einseitig gewordene Funktionen, lindern Symptome und unterstützen den Heilungsprozess. Ferrum phosphoricum comp. z.B. ist für alle Phasen eines grippalen Infektes geeignet. Bei den ersten Anzeichen regulieren die Streukügelchen den körpereigenen Wärmeorganismus, aktivieren so die Selbstheilungskräfte und können, bei ersten Anzeichen einer Erkältung eingesetzt, deren Ausbruch oft noch verhindern. Besteht der Infekt schon, lindert das Arzneimittel die akuten Erkältungsbeschwerden und reguliert die Körpertemperatur auf ein für die Überwindung des Infekts nötiges Maß, ohne sie zu unterdrücken. Denn die Immunantwort des eigenen Körpers, beispielsweise Fieber, ist ein physiologischer Mechanismus der Selbstheilung, bringt die Abwehr auf Hochtouren und reduziert Keime. Aus einem so behandelten Infekt kann der Körper sogar gestärkt aus dem Krankheitsgeschehen hervorgehen.