Der Empfang bei der Gastfamilie war herzlich und das erste Wochenende verbrachte man gemeinsam auf einem Campingplatz an einem der vielen Seen in der Umgebung von Corner Brook. Bei 28 Grad fiel die Eingewöhnung nicht schwer. "Dabei hatten alle gesagt: Nach Kanada willst Du? Da ist es doch so kalt", erinnert sich Friederike und fügt hinzu. "So kann man sich täuschen. Neufundland liegt auf dem Breitengrad von München."
Überzeugendes Gesamtpaket von weltgewandt
Die Idee für einen Auslandsaufenthalt war vor über einem Jahr gereift. Nach Gesprächen im Familienkreis und ausführlicher Internetrecherche stand fest: Neufundland soll es sein. "Keine Ahnung wieso. Aber meine Tochter fand speziell die Hunde in dieser Region schon immer besonders süß", berichtet Friederikes Mutter.
Auf ihrer Suche nach einer Organisation, die Neufundland überhaupt im Programm hat, stieß die Familie nach einiger Zeit auf weltgewandt. Die von Jutta Brenner 2010 gegründete Internationale Schulberatung überzeugte durch Fachinformationen, gute Kontakte nach Kanada und individuelle Betreuung. Jutta Brenner besuchte die Familie, gab detaillierte Hinweise für die Bewerbungsmappe und informierte über das kanadische Schulwesen.
Zu Gast bei PISA-Siegern
Da Kanada seit Jahren in der PISA-Spitzengruppe ist, müssen Eltern und Schüler sich über die Qualität des Unterrichts und die Ausstattung der Schulen keine Sorgen machen. Friederike besucht die Corner Brook Regional High und hat jeden Tag fünf Zeitstunden Unterricht. Neben den klassischen Fächern wie Englisch, Französisch, Mathematik, Natur-wissenschaften gibt es für deutsche Schüler ungewöhnliche Fächer wie Healthy Living, Newfoundland Studies, Trade Skills und viele Sportangebote. "Die High School ist total neu, super ausgestattet, riesig groß und in den ersten Tagen habe ich mich oft verlaufen", berichtet Friederike. Doch nach rund zwei Monaten hat sie sich eingelebt und nimmt wie selbstverständlich am Schulalltag teil. Sogar in der Schulband spielt sie inzwischen mit.
Speziell Kanadas Osten ist dünn besiedelt, entsprechend groß ist das Einzugsgebiet der Schule. Die meisten der über 1.000 Schüler reisen morgens in den typischen gelben Schulbussen an. "Ich habe Glück und muss nur wenige Schritte bis zur Schulbushaltestelle laufen und die Schule ist auch nicht weit weg. Jetzt im Herbst ist der Bus pünktlich. Ich bin gespannt, wie das im schneereichen Winter wird", blickt Friederike nach vorn.
Die passende Gastfamilie für den Schüleraustausch
In ihrer Gastfamilie hat sich Friederike schnell eingelebt. Zwei Geschwister-kinder und zwei Hunde machten die Eingewöhnung leicht. Am zweiten Wochenende überraschte die neue Mitbewohnerin die Gastfamilie gleich mit einer urdeutschen Spezialität: Schwarzwälder Kirschtorte. "Es war nicht einfach, so etwas wie Sahnesteif im riesigen örtlichen Supermarkt zu finden. Aber am Ende hat es doch geklappt", so Friederike.
Damit sich die Austauschschüler schnell einleben können, legt "weltgewandt" großen Wert auf die Auswahl der Gastfamilien. Eine deutschsprachige Repräsentantin hält den Kontakt und besucht die Gastfamilien regelmäßig. Koordinatoren der kanadischen Schulbehörden betreuen außerdem die sogenannten "Internationals" und bieten gemeinsame Seminare sowie spannende Ausflüge an. "Da sind Hochseefischen, Felsenklettern und andere super Sachen im Angebot. Ganz besonders gespannt bin ich auf eine Tour mit Schlittenhunden, aber das geht erst, wenn genug Schnee liegt", freut sich Friederike schon jetzt. Die ersten zwei Monate in Kanada sind für die Zehntklässlerin wie im Flug vergangen.
Wer neugierig geworden ist auf einen halb- oder einjährigen Aufenthalt in Kanada, findet detaillierte Informationen unter: www.weltgewandt.de
Spannende Einblicke in den Alltag einer Austauschschülerin in Kanada bietet auch Friederikes Blog: http://canadacornerbrook.wordpress.com/...