Der besonders reizvolle Abschnitt zwischen Eschwege und Hann. Münden führt die Kanuten neben den landschaftlichen Schönheiten auch durch geschichtsträchtiges Gewässer. Zwischen Bad Sooden-Allendorf und Witzenhausen war die Flussmitte der Werra teilweise Staatsgrenze zur ehemaligen DDR. Heute hat die Natur die einstigen Grenzstreifen für sich zurück erobert und hinterlässt das "Grüne Band" im Werratal.
So ziehen die Wasserwanderer im Kajak oder Kanu gemütlich an Auenlandschaften und beschaulichen Dörfern vorbei. Offene Landschaften wechseln sich mit bewaldeten Höhenzügen ab. Langsam dahin treibend bleibt reichlich Zeit die naturgegebenen Kostbarkeiten von der Wasserseite zu betrachten. Eine willkommene Gelegenheit, um die Seele baumeln und den Gedanken freien Lauf zu lassen.
Die Kirschenstadt Witzenhausen ist idealer Startpunkt für Bootstouren flussaufwärts oder zur hinunter zur Mündung in die Drei-Flüsse-Stadt Hann. Münden. Fast ohne es zu bemerken steuert man sein Boot von der Werra auf die nahe Weser. Wer oberhalb von Witzenhausen Hanstein und Ludwigstein als Zwei-Burgen-Blick mit der Kamera festhalten möchte, sollte mit dem Boot in Bad Sooden-Allendorf einsetzen. Die Flusslandschaft wird vor Lindewerra von zwei Höhenzügen eingefasst. Unterhalb der "Teufelskanzel" durchfährt man, der Sage nach, den Hufabdruck des Leibhaftigen. Der Blick schweift hinauf zum Felsvorsprung, der steil über dem Fluss thront. Wer an dieser Stelle schäumende Strudel vermutet, kann beruhigt werden. In einer markanten, hufähnlichen Schleife fließt die Werra an der Grenze zu Thüringen gemächlich auf den Ort Werleshausen zu. Besonders zur Kirschblüte Ende April/Anfang Mai ist dies ein lohnender Ausflug auf dem Wasser. Ein Meer von weiß blühenden Kirschbäumen steht entlang des Flusses Spalier. Die reifen Früchte kann man ab Juni allerorts im Werratal genießen. Doch nirgends sonst ist die Kirsche so präsent wie in Witzenhausen. Veredelt findet man sie im Sauerkirschwein, als Schokoladennascherei oder im Likör wieder, um nur einige Produkte zu nennen. Im Monat Juli wird jedes Jahr eine Kirschenkönigin gewählt und zur "Kesperkirmes" zusammen mit ihren Prinzessinnen gekrönt.
Die Werra bietet auch für weniger geübte Wasserwanderer mit dem Kanu ungetrübte Freude und interessante Touren. Je nach Ausdauer und Wasserstand bieten sich Mehrtagestouren oder aber reizvolle kürzere Etappen an. Wer eine Strecke mit dem Boot und auf dem gleichnamigen Radweg entlang der Werra zurückradeln möchte, der kann die Angebote per "Paddel und Pedale - unterwegs im Werratal" nutzen. Vom Quellgebiet in Thüringen durch Hessen fließt die Werra auf über 350 km befahrbarem Fluss in das benachbarte Niedersachsen und verspricht Erlebnisse und Erholung für alle jungen und jung gebliebene Gäste. Ob Kajak oder Kanadier, die Bootsvermietungen bieten eine Vielzahl von unterschiedlichen Bootsausführungen an. Sicherheit wird stets groß geschrieben und so erhält jeder vor Fahrtantritt eine Einweisung, Schwimmwesten und eine wasserdichte Aufbewahrungsbox. Aber keine Sorge, die Werra ist ein familienfreundlicher Fluss mit einer langsamen Strömung. Entlang des Flusses finden Wasserwanderer zahlreiche Anlegemöglichkeiten, urige Wirtshäuser und freundliche Gastgeber. Wer dann sein Ziel erreicht hat, kann die regionalen Köstlichkeiten genießen und anschließend bequem mit dem Personentransfer der Bootsverleiher zurück zum Ausgangsort fahren.
Wasserwanderkarten und Routenberatungen halten die Tourismus-Informationen sowie die Ausleihstationen bereit. Hilfreich ist es, vor Fahrtantritt die aktuellen Bedingungen zu erfragen. Denn bei zu niedrigem Wasserstand oder bei Hochwasser sollte der Bootsausflug verschoben werden. Weitere Informationen zum Wasserwandern unter www.kirschenland.de oder www.werratal.de/...
Weitere Informationen: Pro Witzenhausen GmbH, Tourist-Information, Ermschwerder Straße 2, 37213 Witzenhausen, Tel. 05542 6001-0.