Dabei gehen die Organisatoren der Blumenschau um Projektleiterin Sonja Andrae und Niels Blatt von "Garten- und Landschaftsarchitekten Henke + Blatt" noch weiter in die Vergangenheit zurück. "Los geht es mit dem "Urstromgarten", erklärt Niels Blatt. Dieser Garten symbolisiert die Anfänge der beiden Themenbänder der Blumenschau. Kiefern und Hortensien stehen für einen unbesiedelten Landstrich, in dem ein Bach entspringt. Dieser fließt, übrigens ohne Aale, durch vier andere Gärten, bevor er im Cafégarten mündet.
Diese vier Gärten sind zunächst der Burggarten mit einer Ruine und vielen Narzissen. Die Ruine erinnert an die Wasserburg über einer Furt der Hunte zum Eintreiben von Zöllen und zum Schutz der sich entwickelnden Siedlung. Dann folgt der Pferdegarten mit Hainbuchen, Ebereschen und Rosen, der sich auf das Geschenk edler Oldenburger Pferde von Graf Anton Günther für den Feldherrn Tilly bezieht. Mit dieser Gabe verhinderte der Graf während des Dreißigjährigen Krieges die Zerstörung der Stadt. Schwarze Tulpen, Veilchen und Schwarzblättriger Schlangenbart geben dem Pestgarten eine düstere Erscheinung. Der "Schwarze Tod" ging Mitte des 17. Jahrhunderts in Oldenburg um. Im Wachstumsgarten entwickelt sich Oldenburg unter dänischer Herrschaft, symbolisiert durch rote und weiße Blüten, zur Metropole für die Region. Hyazinthen, Flamingotulpen, Fleißiges Lieschen und Felsenbirne wachsen hier, schwarze Schotterflächen symbolisieren die beiden Weltkriege.
Aber auch die weiteren Themengärten sind ein Besuch wert. Im Gemüsegarten wird Gemüse nicht nur zum Essen, sondern auch als dekorative Bepflanzung vorgestellt. In einer riesigen Salatschüssel wachsen essbare Blüten. "Blühende" und bewegte Bäume symbolisieren die Farbenkraft und die lauen Winde des Frühjahrs. Zwei Flächen mit blühenden Azaleensolitären und Bäumen als Blütenmeer versinnbildlichen im Azaleengarten die farbenfrohe Parklandschaft des Ammerlandes. Im Tulipagarten sind unterschiedlichste Tulpenarten von der Wildform zur Papageientulpe, von weiß bis pink zu sehen. Die Landschaftsgärten Marsch, Küste, Moor und Geest zeigen typische Pflanzen aus der Oldenburger Umgebung.
Im Horst-Janssen-Garten, in dem Motive des berühmten Oldenburger Künstlers mit Blüten nachgestellt werden, ist eine gemütliche Leseecke eingerichtet. Dort gibt es Postkarten und Bücher zum Schmökern und Kaufen, signierte Drucke sowie eine Bildergalerie. 35 Räder mit Felgen und Speichen, geschmückt mit Blüten in den Verkehrsfarben werden im Fahrradgarten an Stahlseilen unter die Decke der Weser-Ems-Halle gehängt. Die Wasserorgel "Dancing Waters" ist, wie in den vergangenen Jahren, einer der Höhepunkte der Blumenschau.
Der Ostermarkt in der Halle 7 mit tollen Geschenk- und Dekorationsideen zum Osterfest rundet die Blumenschau mit begleitender Frühlingsmesse ab.
Fachaussteller präsentieren Orchideen, Innenraumbegrünung, Seidenblumen, Wintergärten und vieles Interessantes mehr.
Für alle Hobby- und Freizeitgärtner richtet die Niedersächsische Gartenakademie, ein Institut der Landwirtschaftskammer, einen Beratungsstand im großen Foyer ein. An bestimmten Messetagen stehen jeweils von 11 bis 16 Uhr die Gartenexpertinnen Akademie-Leiterin Erika Brunken und Mechtild Ahlers mit Tipps und Informationen bereit. Los geht es am Sonntag, 2. März 2008, mit dem Thema "Viel hilft nicht viel – alles rund ums richtige Düngen". Dabei geht es sowohl um Natur- als auch um Kunstdünger im Hausgarten. Am Montag, 3. März, dreht sich alles um die Anzucht von Jungpflanzen im Haus. Besondere Rhododendren-Arten können die Besucher der Blumenschau am Freitag, 7. März, kennen lernen. "Es gibt ganz tolle Arten, die nicht nur mit ihren Blüten für herrlichen Gartenschmuck sorgen", erzählt Erika Brunken. Diese Arten haben zum Beispiel Blätter mit farbigem Belag, lanzettliche oder duftende Blätter. Einige stellen die Gartenexpertinnen vor, umfangreiches Infomaterial rundet das Angebot ab. "Ein Garten zum Wohlfühlen" ist das Thema der Niedersächsischen Gartenakademie am Samstag, 8. März. Dabei werden in Kurzvorträgen Wellness-Gärten vorgestellt. "Ein Garten kann eine Oase der Ruhe und des Friedens sein", erklärt Brunken.