"Ein großartiger Erfolg", freut sich Konrad Casciani, "damit wird die hervorragende Küche und das besondere Ambiente des Palmgarden gewürdigt." Der Geschäftsführer von Westspiel Entertainment ist selbst Ratsmitglied in der Chaîne des Rôtisseurs. Auch Bernd R. Papemeier, Servicechef der Gastronomie im Casino Hohensyburg, wurde letztes Jahr als Maître de Table in die Confrérie aufgenommen. Mitglied in der traditionsreichen Zunft kann man nur auf Vorschlag zweier Bürgen werden - eine Ehre, die nicht nur professionellen Küchen- und Restaurantmeistern zuteil wird, sondern auch "verständigen Gästen" und Gourmets. Als sie am Samstag im Schmuck funkelnder Medaillen und Ordensketten das "Dîner Maison" zelebrierten, wurde die Faszination jahrhundertealter Bräuche lebendig. Denn im Mittelalter hat alles begonnen.
In Frankreich waren Köche so angesehen, dass König Ludwig IX. ihnen 1248 das Recht verlieh, sich zu einer Bruderschaft zusammenzuschließen. So entstand die Confrérie des Rôtisseurs - die Zunft der Spießbrater. Nur wer sich jahrelang bewährt hatte und komplizierte Prüfungen bestand, wurde unter die besten Köche Frankreichs aufgenommen. An der Spitze einer Region stand der "Bailli", der Zunftmeister. In Paris residierten der "Grand Bailli" und der "Grand Chancelier", die bei Hofe sogar den Rang eines Botschafters einnahmen. Die Vereinigung bestand 540 Jahre und war so mächtig, dass sie 1788 während der französischen Revolution verboten wurde.
Erst 1949 riefen eine Handvoll französischer Feinschmecker und Gastronomen die legendäre Zunft wieder ins Leben. Heute sind die Rôtisseurs in 80 Ländern aktiv, pflegen Freundschaft und Völkerverständigung. Allein in Deutschland tragen über 2.100 Männer und Frauen zur Förderung der Kochkunst und Tafelkultur bei, insbesondere durch Wettbewerbe für Nachwuchstalente. Elf Weltmeister beweisen das hervorragende Niveau deutscher Küche sowie deren Ausbildungsbetriebe, die sämtlich Mitgliedshäuser der Chaîne des Rôtisseurs sind.