„Die aktuelle Situation für Ferkelerzeuger und Schweinemäster ist katastrophal, viele unserer etwa 12.000 Schweine haltende Betriebe stehen vor dem Aus“, sagte der Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV), Franz-Josef Möllers, heute in Münster.
Der WLV stellt fest, dass trotz niedriger Schweinepreise die Verbraucherpreise gestiegen sind und die nachgelagerten Handelsstufen dadurch ihre Gewinnmargen deutlich zu Lasten der Erzeuger ausgeweitet haben. Ursache für die niedrigen Ferkelpreise sei insbesondere die sehr zurückhaltende Nachfrage seitens der Schweinemäster, die wiederum bei Schlacht-schweinepreisen von etwa 1,50 Euro je kg spürbare Verluste schreiben. Der Verband sieht daher Schlachtunternehmen, Fleischwarenhersteller und Lebensmitteleinzelhandel in der Pflicht, im eigenen langfristigen Interesse mehr Gerechtigkeit bei der Preisfindung walten zu lassen.
„Die aktuelle Preispolitik der Fleischindustrie und des Lebensmittelhandels erfolgt auf dem Rücken der Bauern, gefährdet die Qualitätserzeugung aus heimischer Produktion und droht wichtige Teile unserer regionaler Lieferantenstrukturen zu zerstören. Unsere Verbraucher setzen auf deutsche Qualitätserzeugnisse und sind bereit, dafür einen angemessenen Preis zu zahlen. Doch dieses Geld muss auch bei den Landwirten ankommen, und das ist derzeit nicht der Fall“, so Möllers.